Sandhausens Trainer Kenan Kocak nahm gegenüber dem 1:0-Sieg in Würzburg zwei Wechsel vor: Im defensiven Mittelfeld begann Lukasik statt Kulovits, auf dem linken Flügel übernahm Kosecki für Vollmann.
Auf der anderen Seite brach ein Stammspieler-Trio weg: Innenverteidiger Sané (Rot), Mittelfeldmann Prib (10. Gelbe) und Stürmer Harnik (5. Gelbe) fehlten jeweils gesperrt. Hannovers Trainer André Breitenreiter schickte so im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart Karaman, Felipe und Fossum aufs Feld.
SVS mit leichten Vorteilen - H96 aufs Verteidigen bedacht
96 hatte den Aufstieg fest im Blick, Sandhausen nahm einen einstelligen Tabellenplatz ins Visier. Beide Mannschaften wollten am letzten Zweitliga-Spieltag noch einmal alles aus sich herausholen. Der SVS ging das Vorhaben mutig und selbstbewusst an, vor allem über die rechte Seite mit Pledl und Klingmann kamen die Gastgeber ein ums andere Mal gefährlich vors Tor - zwei gefährliche Abschlüsse in der Anfangsviertelstunde inklusive. Klingmann (4.) und Kosecki (14.) blieben jedoch ohne Torerfolg.
Die Hannoveraner agierten aus einer kompakten Verteidigung im 4-4-2 heraus, wollten keinen Gegentreffer riskieren. Die Spieleröffnung klappte allerdings nicht optimal, öffnende Pässe kamen nicht an. Einzig kurz vor dem Pausenpfiff kamen die 96er zu einer Riesenchance: Füllkrug bediente Karaman, der Kister stehen ließ und abschloss. Doch Knipping brachte noch seinen Fuß dazwischen (45.). Ohne Tore und mit leichten Vorteilen für den SVS ging es in die Kabinen.
Pledl kurios - Hübner antwortet
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Breitenreiter dürfte seiner Mannschaft in der Kabine mahnende Worte mit auf den Weg gegeben haben. Was die Körpersprache anbelangte, traten seine Schützlinge jedenfalls entschlossener auf als noch in Durchgang eins. Nichtsdestotrotz musste 96 in der 57. Minute einen Rückschlag hinnehmen: Ein Freistoß von Pledl wurde immer länger, gleich mehrere Spieler sprangen am Ball vorbei, der schließlich vom rechten Innenpfosten ins Tor prallte. Die Niedersachsen zeigten sich davon unbeeindruckt, hatten eine schnelle Antwort parat. Nach einer Klaus-Ecke von rechts wuchtete Hübner den Ball per Kopf - abgefälscht von Pledl - in die Maschen (60.).
96-Fans drängen zu früh aufs Feld
Kurz darauf kam es nach einem Schubser von Lukasik an Bakalorz zu einer Rudelbildung, Felipe ging daraus mit einer Gelben Karte hervor (64.). Lukasik wurde für das Foul ebenfalls verwarnt. Daraufhin plätscherte die Partie vor sich hin, die 96-Fans machten sich bereit für die Feierlichkeiten - wollten den Platz allerdings etwas zu früh stürmen, sodass die Sicherheitskräfte die Menge abschirmen mussten und das Spiel kurzzeitig nicht weiterlaufen konnte.
Trainer André Breitenreiter und Sportdirektor Horst Heldt drängten die Anhänger zurück, somit konnte zu Ende gespielt werden. Schiedsrichter Benjamin Cortus pfiff pünktlich nach 90 Minuten ab - und läutete damit die Aufstiegsparty von Hannover 96 ein. Der SVS beendete die Saison nicht wie erhofft auf einem einstelligen Tabellenplatz, sondern auf Platz zehn, mit dem das Kocak-Team aber durchaus zufrieden sein darf.