Heidenheims Trainer Frank Schmidt war nach dem 1:0-Sieg bei Union Berlin zu einer Änderung gezwungen. Halloran fehlte nach der 5. Gelben Karte gesperrt, Lankford rückte so in die Startelf.
Löwen-Coach Vitor Pereira entschied sich nach der 1:2-Niederlage gegen Bochum zu drei Umstellungen: Weil Uduokhai (Faserriss im Oberschenkel) erneut nicht einsatzfähig war, entschied sich der Portugiese dazu, statt Bülow in der Abwehr auf den 22-jährigen Zweitliga-Debütanten Weber zu setzen. Auf der rechten Seite war Busch nach Gelb-Rot-Sperre wieder spielberechtigt und verdrängte Wittek. Im Angriff startete Mölders statt Gytkjaer.
Chancenarmut auf der Ostalb
Beide Mannschaften waren von Beginn an zwar um Offensive bemüht, gegen aufmerksame Abwehrreihen fehlte es auf beiden Seiten jedoch an Tempo, Kreativität und Durchsetzungsstärke, um gute Abschlusschancen herauszuarbeiten. Schnatterer durfte zwar in der 7. Minute in zentraler Position rund 22 Meter vor dem Tor zu einem Freistoß antreten, setzte diesen jedoch in die Mauer. Besonders die Löwen taten sich im Aufbau enorm schwer und kamen kaum einmal auch nur in die Nähe des Strafraums von Torhüter Kevin Müller.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieben Großchancen gänzlich aus. Griesbeck hatte in der 30. Minute nach Vorarbeit von Lankford im Strafraum viel Platz, zögerte mit dem Abschluss jedoch zu lange. Bezeichnenderweise waren es zwei Standardsituationen, die vor der Halbzeit dann doch zu zwei Halbchancen führten. Erst köpfte Kleindienst nach einem Eckball in die Arme von Ortega (39.), dann war es Ba auf der Gegenseite, dessen Kopfballaufsetzer in den Händen von Müller landete (45.+1). Nach einer äußerst mauen ersten Hälfte ging es torlos in die Pause.
Aigner lässt die Löwen jubeln
Kurz nach Wiederanpfiff musste Referee Guido Winkmann das Spiel kurzzeitig unterbrechen, nachdem im Gästeblock Feuerwerkskörper abgebrannt wurden. Aus demselben Grund hatte der Unparteiische die Partie zu Beginn bereits rund zwei Minuten später angepfiffen. Kurz nachdem es weiterging, hatte Aycicek aus rund sechs Metern in zentraler Position die bis dahin beste Gelegenheit des Spiels, scheiterte jedoch am aufmerksam reagierenden Müller (49.).
Der Jubel um Stefan Aigner (2.v.l.) währte bei den Löwen nur kurz. picture alliance
Gerade in einer Phase, als Heidenheim Oberwasser bekam, gelang den Münchnern die Führung. Nach einem Eckball von rechts von Liendl köpfte Aigner per Aufsetzer ins linke Toreck (62.). Gleichzeitig ging zu diesem Zeitpunkt Dresden gegen Bielefeld in Führung. Zu diesem Zeitpunkt sah alles nach einer Rettung für die Löwen aus. Mit zunehmender Spieldauer allerdings verlagerten sich die Gäste immer mehr auf die Defensive. Pereira wechselte defensiv, Mölders holte sich eine Gelbe Karte wegen Zeitspiels (79.). Diese Passivität sollte sich letztlich rächen. So glich nicht nur die Arminia noch in Dresden aus. Auch der FCH wurde in der Schlussphase immer druckvoller.
Schnatterer und Kleindienst drehen das Spiel
Ein Freistoß aus dem Mittelfeld führte schließlich in der 86. Minute zum Ausgleich: Schnatterers Schlenzer wurde von Wahl am Fünfmeterraum zwar nicht mehr berührt, doch der Abwehrspieler irritierte Ortega so stark, dass dieser nur noch eine Hand ans Schnatterers Freistoß brachte - so trudelte der Ball neben den linken Pfosten ins Tor. Damit noch nicht genug! Mit dem Schlusspfiff traf Kleindienst mit einem von Ba noch stark abgefälschten Distanzschuss, der über Ortega hinweg ins Tor segelte zum 2:1 (90.+4). Platz 16 für die Sechziger war damit besiegelt.
Die Löwen müssen damit am kommenden Freitag (18 Uhr) in Regensburg zum Hinspiel der Relegation antreten. Das Rückspiel findet am Dienstag darauf (30. Mai, 18 Uhr) in München statt.