Am 16. Mai 1937 lieferte die deutsche Nationalmannschaft einen der überragenden Auftritte ihrer bisherigen Geschichte ab, als das seit 1935 ungeschlagene Dänemark im schlesischen Breslau mit 8:0 regelrecht deklassiert wurde. Ein dynamischer, schneller Spielansatz der Deutschen, deren prominentester Spieler wohl ihr Kapitän Fritz Szepan (Schalke) war, erwies sich als Schlüssel zum Erfolg, zu dem der Mannheimer Otto Siffling gleich fünf Tore beisteuerte.
Im Nachgang eines enttäuschenden Abschneidens beim Olympischen Fußballturnier 1936 in Berlin - Assistent Sepp Herberger hatte Otto Nerz als Reichstrainer den Rang abgelaufen - war selbst die deutsche Meisterschaft für dieses 140. DFB-Länderspiel unterbrochen worden.
"Die Breslau-Elf spielte das moderne englische 'WM-System', sehr schnell, oft direkt, das Spiel wurde über die Flügel aufgerissen. Zum ersten Mal zeichnete sich ein Stil ab, den man bis heute als deutschen Stil bezeichnen kann", erinnerte sich Herberger-Schüler und -Nachfolger Helmut Schön 1980. In immer wieder variierender Besetzung gewann die im Kern gleichbleibende Breslau-Elf im Jahr 1937 zehn ihrer elf Partien mit überzeugendem Herberger-Fußball und einem Torverhältnis von 36:6.
Diese Mannschaft, der Torjäger Edmund Conen krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand, durfte sich bei der WM 1938 gute Chancen ausrechnen - lief dort allerdings nicht mehr als Breslau-Elf auf. Nachdem Österreich an das Deutsche Reich "angeschlossen" worden war, wurden die Spieler beider starker Fußballnationen nach politischer Vorgabe vermischt. Diese sehr heterogene Mannschaft schied in Frankreich schon in der ersten Runde aus.
Niklas Baumgart
1937: Was sonst noch geschah ...
Schalkes Fritz Szepan (li.) und Ernst Kuzorra freuen sich über den Pokalsieg. picture-alliance
Meister: FC Schalke 04 (2:0 gegen den 1. FC Nürnberg)
Pokalsieger: FC Schalke 04 (nach 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf)
