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1926 - Otto Nerz wird neuer DFB-Trainer

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1926 - Otto Nerz wird neuer DFB-Trainer

Erster Trainer des DFB: Otto Nerz (re.).

Erster Trainer des DFB: Otto Nerz (re.). picture alliance

In den ersten 18 Jahren ohne Trainer hat die Nationalmannschaft eine desaströse Bilanz: 16 Siege, 12 Unentschieden, 58 Niederlagen. Die Verantwortung für die Mannschaft liegt in dieser Zeit beim sogenannten Spielausschuss.

Nerz hat eine Zusatzausbildung zum Sportlehrer und promoviert 1935 in Medizin. Er trainiert bereits seit 1921 in Mannheim und soll dem DFB Erfolge bescheren. Das erste Spiel unter seiner Regie gewinnt Deutschland mit 3:2 gegen die Niederlande. 1928 nimmt Deutschland zum ersten Mal nach dem ersten Weltkrieg an den Olympischen Spielen teil, scheitert im Viertelfinale am späteren Olympiasieger Uruguay. 1934 gelang Nerz mit seiner Mannschaft bei der WM in Italien überraschend der dritte Platz. Die zuvor kritische Presse lobt ihn für seine Taktik.

Erfolgreicher Trainer mit dunklem Schatten

Erfolgreich als Trainer, mit einem dunklen Schatten: Nerz ist später NSDAP-Mitglied, nicht nur Mitläufer, sondern er äußert sich auch offen antisemitisch. Bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 scheidet Deutschland mit einer B-Elf gegen Norwegen aus. Im Anschluss an die Olympischen Spiele wird Sepp Herberger offiziell Reichstrainer, Nerz blieb jedoch im Hintergrund aktiv.

Am 12. Mai 1938 tritt Nerz endgültig zurück. Er wird anschließend bis 1945 Direktor der "Deutschen Schule für Leibeskultur". Nach Kriegsende gerät er in sowjetische Gefangenschaft und stirbt 1949.

1926: Was sonst noch geschah ...

Meister: SpVgg Fürth (nach 4:1 gegen Hertha BSC)