Am vergangenen Wochenende war die Bundesliga-Premiere von Unions Trainer Nenad Bjelica noch dem Wintereinbruch in München zum Opfer gefallen, so gingen die Eisernen zwar als Tabellenletzter ins Spiel gegen Gladbach, aber vor heimische Kulisse. Und dort zeigten die Köpenicker von Beginn an eine konzentrierte Partie, ein erster Jubel verstimmte wegen einer Abseitsposition von Volland aber schnell (1.).
Union spielbestimmend
Trotzdem gehörte die Anfangsphase klar Union, das nach dem 1:1 in der Champions League gegen Sporting Braga vor eineinhalb Wochen mit Haberer und Hollerbach anstelle von Tousart und Laidouni antrat. Mit frühem Pressing setzte die Bjelica-Elf die Borussia früh unter Druck und hatte durch zwei Hollerbach-Zuspiele zwei Halbchancen. Beim ersten rauschte der Ball unberührt durch den Fünfer (12.), beim zweiten schlug Behrens an der Kugel vorbei (17.). Der Angreifer brach kurz danach durch, sein Heber landete nur auf dem Tordach (20.).
Volland verwandelt Handelfmeter
Von den Gästen aus Gladbach war in dieser Phase bis auf zwei Distanzannäherungen von Plea (17., 18.) wenig zu sehen. Die Fohlenelf, bei der nach dem Weiterkommen im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Wolfsburg (1:0, n.V.) der wieder fitte Wöber den 18-jährigen Chiarodia ersetzte, war zumeist in der Defensive gefordert - und ab der 23. Minute in Rückstand: Nach einer weiten Gosens-Flanke hatte Netz die Arme weit oben und bekam vom hinter ihm postierten Volland den Ball an die Hand geköpft. Den fälligen Strafstoß verwandelte Volland sicher zur verdienten Führung (23.).
Danach wachte die Borussia etwas auf und gestaltete die Partie ausgeglichener. Obwohl die Gäste nun öfter in Strafraumnähe auftauchten, dauerte es aber dennoch bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte, ehe Plea eine scharfe Honorat-Flanke nur knapp übers Tor köpfte (45.+2). Weil VfL-Keeper Nicolas eine herrliche Volleyabnahme von Roussillon stark entschärfte (45.+3), ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Hollerbach belohnt sich und Union
Bundesliga, 14. Spieltag
Aus dieser kamen die Köpenicker mit richtig viel Tempo, Nicolas verhinderte nach nicht einmal 20 Sekunden gegen Volland mit einer starken Fußabwehr den zweiten Gegentreffer (46.). Nur kurz darauf war der Keeper aber dann doch geschlagen: Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke setzte Hollerbach die Kugel aus rund 17 Metern ins linke Eck zu seinem ersten Bundesligator - und zum 2:0 (50.). Das Außennetz verhinderte den Doppelpack (52.).
Wie schon in Durchgang eins, wurde Gladbach durch den Gegentreffer wieder etwas mutiger. Pleas Abschluss ging aber genau auf Rönnow (56.), Honorat schoss am langen Eck vorbei (60.).
Joker Kaufmann sticht sofort - Pleas Ehrentreffer
In Summe hatten die Köpenicker die Partie aber im Griff, Behrens (68.) und Haberer (73.) verpassten die endgültige Entscheidung. Diese fiel dann nach einem individuellen Fehler der Gäste. Elvedi ließ ein Neuhaus-Zuspiel in den Fuß des kurz zuvor eingewechselten Kaufmann tropfen, der Angreifer band mit einem satten Abschluss die Schleife um das Geschenk (75.).
Zwar sorgten Gladbachs auffälligste Spieler noch einmal für etwas Ergebniskosmetik - Plea köpfte eine Honorat-Flanke zum 1:3-Endstand ein (77.). Mehr war aber nicht drin für die Gäste, die damit zum vierten Mal in dieser Saison nicht gegen ein Schlusslicht gewinnen konnten. Union hingegen feierte nach 16 Pflichtspielen ohne Sieg zum ersten Mal seit dem 26. August wieder einen Dreier - und gibt damit auch die Rote Laterne ab.
Nach dem perfekten Bundesliga-Einstand für Bjelica steht am Dienstag der Abschied aus der Champions League an, wenn die Eisernen vor eigenem Publikum Real Madrid empfangen (21 Uhr). In der Bundesliga geht es dann am Samstag in Bochum weiter (15.30 Uhr). Tags zuvor eröffnet Gladbach den 15. Bundesliga-Spieltag mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen (20.30 Uhr).