Unions Trainer André Hofschneider veränderte seine Elf nach der 2:6-Pleite in Nürnberg auf drei Positionen: Für Puncec, Pogatetz (beide Bank) und den Gelb-gesperrten Zejnullahu standen Leistner, Daube und Brandy von Beginn an auf dem Platz. Bochums Trainer Gertjan Verbeek tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen den KSC einmal Personal und brachte Haberer anstelle des verletzten Eisfelds.
Kreilach-Freistoß verfehlt knapp
Die Anfangsphase an der Alten Försterei fand hauptsächlich im Mittelfeld statt. Beide Teams riskierten wenig und konzentrierten sich stattdessen zunächst auf die Defensive. Aus dem allmählichen optischen Übergewicht machten die Hausherren zu wenig, Kreilach hatte in der 14. Minute die erste Tormöglichkeit, bekam den Ball von Daube aber nicht unter Kontrolle. Bei den Gästen ging offensiv wenig, falls sie doch mal nach vorne kamen, lief alles über die linke Seite: Terrazzino probierte es immer wieder mit Hereingaben, die aber vor allem Haberer vertändelte (19., 29.).
Leichtes Übergewicht für Berlin
Die Eisernen operierten mit vielen Spielverlagerungen, konnten die dicht gestaffelte VfL-Hintermannschaft aber auch nach einer halben Stunde nicht aushebeln. Auch Standards führten bei den Köpenickern nicht zum Erfolg: Sowohl Eckbälle als auch ein Freistoß von Kreilach in der 30. Minute verpufften. Auf der anderen Seite fokussierte sich die Verbeek-Elf hauptsächlich auf die Defensive, die wenigen Nadelstiche blieben ohne Erfolg, so wie das Abseitstor von Terodde (32.). Die Hausherren wirkten gegen Ende des ersten Durchgangs im Spiel nach vorne einen Tick entschlossener und liefen die Blau-Weißen bei deren Spielaufbau früh an. Doch obwohl die Köpenicker den Druck etwas verstärkten, rieb sich Wood in der Offensive umsonst auf und konnte nichts ausrichten. Es blieb damit beim torlosen Pausenstand.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Berlin spielt mit Köpfchen
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs hielt sich das Spieltempo auf überschaubarem Niveau. Stattdessen wurden die Zweikämpfe umso ruppiger geführt, die sich häufenden Fehlpässe taten ihr übriges. Auch wenn die Mannschaft von Hofschneider im Spiel nach vorne einen Tick engagierter wirkte, erspielte sie sich erst zehn Minuten nach Wiederanpfiff die erste dicke Tormöglichkeit: Der Kopfball des US-Amerikaners nach hoher Hereingabe von der rechten Seite von Kessel ging aus kurzer Distanz allerdings über den Querbalken (56.). Diese Szene war quasi ein kleiner Wachmacher für die Eisernen, die fortan durch einen weiteren Kopfball durch Brandy (62.) und einen Kroos-Schuss (64.) beste Möglichkeiten liegen ließen.
Erzielt das goldene Tor: Unions Kessel (Nummer 5) nickt den Eckball zum 1:0 gegen Bochum ein. imago
Kapitän Kessel köpft das 1:0
Die Eisernen schalteten einen Gang nach oben und beschäftigten die VfL-Defensive nach Belieben. Der VfL investierte fast nichts mehr ins Offensivspiel, ging aber plötzlich wie aus dem Nichts in Führung: Busk reagierte gegegn einen Haberer-Kopfball glänzend (71.)! Nun war endlich Tempo in der Partie, was bis auf diese Ausnahme jedoch einzig und allein an den Gastgebern lag, die sich knapp zehn Minuten vor Spielende für ihr Anstürmen belohnten, als Kessel eine Kroos-Ecke einnickte (79.). Die passiven Bochumer konnten auch in der Schlussphase nichts mehr entgegensetzen.
Nach dem klubinternen Rekord von sieben Heimsiegen in Folge gastiert Union Berlin am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Bielefeld. Zur gleichen Zeit empfängt der VfL Bochum Eintracht Braunschweig.