Personal: VfB-Trainer Ralf Rangnick nahm nach dem 6:1-Sieg gegen Kaiserslautern nur Seitz aus der Mannschaft, der zuletzt gesperrte Balakov kehrte in die Startformation zurück. Schalkes Coach Huub Stevens veränderte seine Elf nach dem 1:4 in Cottbus: Möller (zuletzt Knieprobleme) kam für Mulder, Büskens für den Rot-gesperrten Böhme.
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Taktik: Stuttgart setzte wieder auf eine Dreier-Abwehrreihe und zwei defensiven Mittelfeldspielern. Thiam wich von der rechten Halbposition auf die rechte Außenbahn. Lisztes, der für Balakov in der Offensivzentrale Platz machen musste, übernahm Thiams Posten. Mit Kauf sollte Lisztes sich die Bewachung von Möller teilen. Gerber war auf der linken Seite defensiv gebunden, weil Asamoah als dritte Spitze ständig mit nach vorne stieß.
Schalke stellte nach Cottbus personell um: Happe rückte links in die Dreier-Reihe, Nemec aus seiner defensiven Halbposition in die Abwehrzentrale. Van Kerckhoven besetzte die linke Außenbahn. Van Hoogdalem beschattete VfB-Regisseur Balakov. Büskens und Möller konzentrierten sich primär auf die Offensive.
Spielverlauf: Bevor der VfB sich auf Schalkes Spieler und System eingestellt hatte, lag er aussichtslos zurück. Vor allem, weil Lisztes und Thiam auf der rechten Defensivseite orientierungslos waren, marschierten die Gäste nach Belieben durch die VfB-Defensivreihen, vor allem Mpenza. Zudem sah Hildebrand bei zwei Gegentoren schlecht aus. Nach dem 0:3 (18.) reagierte Rangnick: Seitz kam als Mann für die rechte Bande, Thiam kehrte auf seine Position zurück. Van Hoogdalem machte Balakov das Leben schwer, so dass die VfB-Spitzen wegen mangelnder Unterstützung für den Bulgaren und lahmenden Flügelspiels kaum in Szene gesetzt wurden. Zudem sorgte Nemec für viel Ruhe in der Abwehr der Königsblauen, rückte später mehr ins Mittelfeld vor.
Zur zweiten Halbzeit stellte auch der VfB nochmal um: Thiam fungierte nun als einziger zentraler Defensivmann vor der Abwehr, Pinto spielte rechts, Seitz wechselte nach links, um Gerber zu entlasten. Schalke gestattete dem VfB ein optisches Übergewicht, doch die Stuttgarter verfingen sich häufig im dichten Abwehrnetz. Bei Kontern sorgte vor allem der starke Möller für Entlastung.
Fazit: Ein verdienter Erfolg der Schalker, die Stuttgarts Unordnung eiskalt ausnutzten.
Von Manfred Ewald, Harald Kaiser und George Moissidis