Heidenheims Trainer Frank Schmidt setzte im Vergleich zur 1:4-Niederlage in Leverkusen anstelle von Dovedan auf Pieringer.
Union-Coach Urs Fischer reagierte auf das 0:2 gegen die TSG Hoffenheim mit drei Personalwechseln und schickte Trimmel, Kral und Fofana für Juranovic, Haberer und Aaronson auf den Rasen.
Schmidt hatte vor der Partie vor den Kontern der Berliner gewarnt und sah sich vor allem in der 9. Minute bestätigt, als Becker nach Sololauf die Führung verpasste. Damit erweiterten die zielstrebigeren Eisernen ihr Chancenplus in der sehr munteren Anfangsphase, denn nach Solo von Heidenheims bislang bestem Torschützen Dinkci (4.) verzeichneten auch Behrens (5.) und Fofana (6., 15.) mehr oder weniger gefährliche Abschlüsse.
Kleindienst nur ans Außennetz
Auf der anderen Seite hatte Kleindienst bei der besten Möglichkeit des Aufsteigers im ersten Durchgang überhaupt eher zufällig die Führung auf dem Fuß, traf jedoch aus sieben Metern nur das Außennetz (16.).
In einem temporeichen wie abwechslungsreichen Duell öffneten beide Kontrahenten im weiteren Verlauf ihr Visier immer mehr. Die Defensivreihen versperrten den Weg zum gegnerischen Strafraum nicht allzu sehr und waren im Glück, dass die Visiere im letzten Drittel nicht genau genug eingestellt waren. Dies galt bis zur Pause für Behrens (34., 44.) und Kral (37.) für die reifer wirkenden Köpenicker sowie zwischenzeitlich Beste (36.) für einsatzfreudige Schwaben.
Behrens mit einem Chancen-Triple - Beste mit Traumtor
Auch bald nach Wiederanpfiff raufte sich Behrens bei einer Dreifachchance binnen Sekunden die Haare, scheiterte dabei an Müller und am Pfosten (48.). Es ging weiter hin und her, auf der anderen Seite forderte der FCH nach Strafraumduell zwischen Bonucci und Pieringer vergeblich Elfmeter (56.).
Bundesliga, 6. Spieltag
Wenig später führte der Aufsteiger: Bestes direkter Freistoß prallte mit Hilfe der Unterkante in den linken Winkel (59.).
Nun mussten die Eisernen mehr tun, die vierte Pleite in Serie drohte. Den nächsten Aufreger lieferte Referee Sascha Stegemann, der nach Kleindiensts vermeintlichem Handspiel Elfmeter geben wollte, nach Ansicht der Bilder seine fälschliche Wahrnehmung aber korrigierte (64.).
Union knabberte am Rückstand, der Offensivmotor stotterte merklich - ein Dreifachwechsel sollte es in der Schlussphase richten. Doch die Schwaben standen nun kompakt, entlasteten zudem immer wieder.
Die Zeit verstrich, die Fischer-Elf versuchte alles, fand aber keine Mittel gegen leidenschaftlich verteidigende Gastgeber. Becker hatte noch eine gute Freistoßmöglichkeit (88.), eine ganz klare Ausgleichschance aber erspielte sich Union nicht und musste sich letztlich zum vierten Mal in Folge in der Liga geschlagen geben.
Der 1. FC Heidenheim überflügelt die Berliner im Tableau, am 7. Spieltag wartet auf den Aufsteiger das Gastspiel bei Eintracht Frankfurt (Sonntag, 19.30 Uhr). Union Berlin empfängt beim ersten Champions-League-Heimspiel der Vereinsgeschichte am Dienstagabend ab 21 Uhr Sporting Braga. Vier Tage später steht beim BVB die nächste große Aufgabe in der Bundesliga an (Samstag, 15.30 Uhr).