Vor heimischer Kulisse trat der BVB von der ersten Minute an dominant auf. Gegen kompakt verteidigende Bremer verbuchte Malen früh die erste nennenswerte Torannäherung, scheiterte aber an Zetterer (6.). Der 28-Jährige Schlussmann war einer von zwei erzwungenen neuen Kräften in der Bremer Startelf, die nach dem 2:3 gegen Hoffenheim nicht nur ohne Pavlenka, sondern auch ohne den ebenso verletzten Keita aufgestellt werden musste; Keita wurde von Bittencourt ersetzt. Zudem hatte Ole Werner Deman, Stage und Kownacki für Rapp, Lynen und Njinmah aufgeboten.
Feine BVB-Kombination wird nicht belohnt
Trotz der vielen Umstellungen präsentierten sich die Gäste gegen den Ball größtenteils gut organisiert. Zwar zeigten sich Reus, Malen und Brandt, den Edin Terzic im Vergleich zum 4:2 gegen Union Berlin für Bynoe-Gittens gebracht hatte, spielfreudig, wurden aber zu selten gefährlich.
Erst nach gut 30 Minuten provozierten die Schwarz-Gelben einen Ballgewinn in aussichtsreicher Position, den Brandt und Reus wunderbar nutzten, ohne sich aber für die schicke Kombination zu belohnen: Reus schob die Kugel knapp am Kasten vorbei (32.). Brandt blieb damit vorerst nur, sich darüber zu freuen, als drittjüngster Akteur der Ligahistorie den Meilenstein von 300 Bundesligaspielen genommen zu haben.
Malen scheitert wuchtig
Gegen die Hanseaten, die offensiv quasi gar nicht stattfanden, änderte sich an dem Dortmunder Geduldsspiel bis zum Pausenpfiff nichts mehr. Zwar boten sich immer wieder auch Ansätze von Gegenstößen für die Gäste, in letzter Instanz bekamen Jubilar Schlotterbeck (100. Bundesligaspiel) und Kollegen diese aber stets kontrolliert. Gefährlich wurde es weiterhin nur, wenn sich der BVB meldete, der den Durchgang beschloss, wie er ihn begonnen hatte: Mit einem wuchtigen Abschluss Malens, den Zetterer parierte und somit den Halbzeitstand festhielt (45.).
Bundesliga, 8. Spieltag
Dem Niederländer sollte auch im zweiten Durchgang die erste gute Chance zu Teil werden: Nach Traumpass von Reus drückte Malen einen Volley aber knapp am Tor vorbei (53.). Weiterhin war Bremen für den Vizemeister eine durchaus harte Nuss, welche der Favorit eine knappe Viertelstunde später dann aber knackte: Can spielte einen herrlichen Schnittstellenball auf Brandt, der die feine Vorarbeit mit nicht minder feinem Heber veredelte (67.).
BVB lässt die Entscheidung mehrfach aus
In der Folge erhöhten die Gäste sukzessiv das Risiko, wurden aber erst in den Schlussminuten gefährlich, die nochmal Einiges zu bieten hatten. Erst scheiterte Njinmah aus dem Nichts an Kobel (82.), dann ließen die Hausherren die sich nun bietenden Räume gleich mehrfach ungenutzt: Weder Nmecha (83., 85.), noch die eingewechselten Reyna (89.) oder Haller (90.+2) bekamen die Kugel zur Entscheidung über die Linie. Das war aber nicht sonderlich schlimm, denn es bleib beim verdienten 1:0.
Der BVB ist am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Champions League auswärts bei Newcastle United gefordert. In der Bundesliga geht es am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Frankfurt weiter. Bereits am Samstag (15.30 Uhr) empfängt Bremen den 1. FC Union Berlin.