Bayern-Coach Julian Nagelsmann rotierte nach der 1:3-Pleite in Mainz auf fünf Positionen: Statt Ulreich, Süle, Hernandez, Sabitzer und Choupo-Moting (alle Bank) begannen Neuer, Nianzou, Upamecano, Müller (nach Erkältung) und Coman. Sané und Musiala (nach Erkältungen) fehlten im Kader.
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo stellte im Vergleich zum 1:1 gegen Wolfsburg dagegen nur einmal um. Führich ersetzte Thommy (Bank).
Tiago Tomas sehenswert - Müller gegen Müller
Die Münchner spielten von Beginn an munter nach vorne. VfB-Keeper Müller - mit Sosa geprüft vom eigenen Mann, der vor Gnabry klären wollte - wurde früh zu einer Parade gezwungen (3.). Die offensive Münchner Ausrichtung eröffnete Stuttgart indes immer wieder Kontergelegenheiten. Marmoush wurde so erst im letzten Moment von Nianzou geblockt, nach der folgenden Ecke schoss Endo knapp über das Tor (jeweils 7.). Der dritte Versuch aber saß! Nach Marmoushs Vorbereitung schoss Tiago Tomas wuchtig vom Strafraumrand zur Führung für den Außenseiter ein (8.).
Bundesliga, 33. Spieltag
Die Bayern antworteten mit wütenden Angriffen. Thomas Müller traf aus vier Meter nur die Querlatte (12.), Goretzka schoss aus bester Position recht deutlich vorbei (13.). Der FCB war dominant, doch der VfB konterte ab und an brandgefährlich: Der von Kalajdzic wunderbar steilgeschickte Marmoush vergab frei vor Neuer das 2:0 (23.). Auf der Gegenseite entschied VfB-Keeper Müller das Duell mit seinem Namensvetter nach einem Kopfball des Nationalspielers für sich (28.).
Doch in der 35. Minute wurden die Angriffsbemühungen der Bayern belohnt. Gnabry schloss vom Fünfmeterraum ab, Mavropanos lenkte den Ball letztlich mit seinem Klärungsversuch über die Linie. Noch vor der Pause gelang Thomas Müller dann nach starker Ballmitnahme und Abschluss mit der Pieke sogar das 2:1 für die Hausherren (44.).
Kalajdzic köpft ein - Alu Nummer drei
Nach der Halbzeit blieb beim VfB Marmoush, der in der ersten Hälfte zwischenzeitlich hatte behandelt werden müssen, an Stelle von Mangala in der Kabine. Die Partie gestaltete sich auch nach Wiederbeginn ähnlich ereignisreich wie vor dem Seitenwechsel. So scheiterte Thomas Müller in der 51. Minute im Fallen zum zweiten Mal im Spiel am Aluminium, diesmal am Pfosten.
Kurz darauf erzielte auf der Gegenseite Kalajdzic nach Sosa-Flanke per Kopf den zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Ausgleich (52.). Eine Minute später verpasste der Österreicher völlig frei vor Neuer sogar einen Doppelschlag (53.). In der Folge verflachte die Partie ein wenig, was nicht zuletzt auch daran lag, dass der VfB nun früher störte und selbst mehr Ballbesitz für sich verbuchen konnte.
Erst in der Schlussphase nahm die Partie dann wieder an Fahrt auf. Für den VfB vergab Joker Förster zwei gute Gelegenheiten (75., 81.). Für die Bayern traf Lewandowski in der 76. Minute zum dritten Mal Alu, weil Keeper Müller den Ball mit dem Bein gerade noch an die Querlatte gelenkt hatte. Und so blieb es am Ende beim Remis, das den Stuttgartern einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf bescherte. Tief in der Nachspielzeit sah Coman nach einer Ohrfeige gegen Mavropanos noch die Rote Karte (90.+5).
Für Bayern geht es am letzten Spieltag, der für alle 18 Bundesligisten am nächsten Samstag (15.30 Uhr) steigt, zum VfL Wolfsburg. Stuttgart hat den 1. FC Köln zu Gast und kann mit einem Erfolg sogar den direkten Klassenerhalt perfekt machen, falls Hertha BSC parallel in Dortmund verliert.