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Der SV Viktoria Aschaffenburg war mit drei Punkten aus vier Spielen aus der Winterpause gestartet und steckte noch ein Stück mehr als Montags-Gegner SpVgg Bayreuth im Tabellenkeller. Doch auch der letztjährige Drittligist aus der Wagnerstadt hatte vor Anpfiff nur fünf Punkte Vorsprung auf Relegationsrang 15.
Am Montag waren es die Gäste, die erstmals gefährlich in Erscheinung traten. Einen Kopfball von Schwarz schlug Dähn in der 7. Minute für seinen geschlagenen Torwart Grün von der Linie. Doch schon im Gegenzug meldete sich auch die Viktoria spektakulär zu Wort. Pieper zirkelte einen Freistoß an den Innenpfosten, von dort sprang der Ball ins Feld zurück.
Von Abtasten war auch danach keine Spur, beide Mannschaften wählten den direkten Weg in die Offensive und erspielten sich weitere Chancen. Hatten zunächst die Aschaffenburger die gefährlicheren Abschlüsse, übernahm die Altstadt ab der 25. Minute bis zur Pause mehr und mehr die Initiative. Tore fielen erstmal keine, das einzige Manko einer interessanten ersten Halbzeit.
Der zweite Spielabschnitt gehörte dann nahezu komplett den Hausherren, doch hochkarätige Chancen sprangen aus den schnell vorgetragenen Angriffen zunächst nicht heraus. Dann hätte es beinahe eine Standardsituation gerichtet, ein direkter Eckball von Baier streifte in der 62. Minute den Pfosten. Erneut Aluminium war bei einem Meyer-Kopfball nach Maßflanke von Nadaroglu in Minute 74 im Spiel, diesmal die Oberkante der Latte.
Rund 120 Sekunden später rückte Schiedsrichter Wagner in den Blickpunkt, der Bayreuths Mbila wegen Ballwegschlagens mit Gelb-Rot runter schickte. Eine harte Entscheidung, die das Geschehen richtig aufheizte. Wagner musste in den folgenden Minuten in mehreren Situationen Gelbe Karten zeigen, auch wegen Schubsereien und Meckereien.
Mehr Räume für Aschaffenburg
Nüchtern-analytisch betrachtet boten sich den Aschaffenburgern in Überzahl mehr Räume. Das optische Übergewicht seit dem Seitenwechsel verstärkte sich zusätzlich. Bayreuth wollte offensichtlich nur noch unbeschadet über die Ziellinie kommen und stand tief hinten drin. In der 89. Minute spielte Baier einen Traumpass in die Schnittstelle zu Klement, Cheron kam nach dessen Ablage zum Abschluss und scheiterte aus zentraler Position am reaktionsschnellen Altstadt-Keeper Zahaczewski.
In der Nachspielzeit versuchten es die Gäste noch mit Entlastungsangriffen, eher um Zeit von der Uhr zu nehmen, es roch somit stark nach 0:0. Dann kam die vierte Minute der Nachspielzeit. Weiß hatte am linken Strafraumeck Platz, legte ins Zentrum für Desch ab, der tatsächlich noch die Kugel flach zum späten Siegtreffer ins Netz schob. Die rund 1000 Zuschauer, sofern sie es mit der Heimmannschaft gut meinten, waren natürlich aus dem Häuschen.
Ein verdienter Sieg für die Viktoria, die bis auf die Phase zwischen der 25. und 45. Minute das deutlich gefährlichere Team an diesem Abend war. Damit zieht Aschaffenburg nach Punkten mit Bayreuth gleich, beide Mannschaften weisen nun fünf Zähler Vorsprung auf Platz 15 auf.