Amateure

Amateurfußball: Beruhigungspausen kommen bundesweit

DFB erweitert Handlungsspielraum für Unparteiische

Zur neuen Amateurfußball-Saison: Beruhigungspausen kommen bundesweit

Schiedsrichter können ab Sommer deutschlandweit Partien im Amateurfußball unterbrechen.

Schiedsrichter können ab Sommer deutschlandweit Partien im Amateurfußball unterbrechen. IMAGO/Pius Koller

Ein bereits im Landesverband Württemberg getestetes Projekt wird nun deutschlandweit eingeführt. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch in einer Pressemeldung verkündete, startet das "DFB-STOPP-Konzept" bereits im Sommer. Gemeinsam mit den 21 Landesverbänden wolle man damit die Maßnahmen gegen Gewalt im Amateurfußball stärken, heißt es von Verbandsseite. Die "Beruhigungspausen" seien der wichtigste Teil eines Pakets, das die Verbände zur Gewaltprävention verabschiedet hätten. Das Pilotprojekt soll sich über die komplette Saison und alle Altersklassen im Männer-, Frauen- und Jugendbereich unterhalb der Regionalliga erstrecken.

Zum Einsatz kommen diese Spielunterbrechungen, wenn sich die Gemüter auf dem Platz zu sehr erhitzen. Die Maßnahme soll wie folgt angezeigt werden: "Nach einem Pfiff heben die Unparteiischen beide Arme über den Kopf und überkreuzen die Handgelenke. Anschließend strecken sie die Arme auf Schulterhöhe voneinander weg und deuten mit einer seitlichen Stoßbewegung an, dass sich die Spieler*innen in ihren jeweiligen Strafraum begeben müssen." In Folge werden Trainer und Kapitäne im Mittelkreis vom Unparteiischen über den Grund für die Aussetzung und die voraussichtliche Dauer informiert.

Weitere Maßnahmen

Doch das "DFB-STOPP-Konzept" umfasst weitere Maßnahmen: Schulungen für Vereine, strafrechtliche Anzeigen mit Unterstützung der Verbände, spezielle Ansprechpersonen für Unparteiische und Aktivitäten, die einen Perspektivwechsel ermöglichen.

"Die Stimmung auf vielen Sportplätzen ist leider häufig zu aggressiv und von Respektlosigkeiten geprägt. Das ist inakzeptabel und erfordert weitere Bemühungen, die wir nun auf den Weg gebracht haben", sagt Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure. "Unsere Maßnahmen erstrecken sich von der Gewaltprävention über die Unterstützung betroffener Unparteiischer bis zur konsequenten Bestrafung der Täter. Ziel ist und bleibt es, auf und um die Fußballplätze ein vernünftiges, von Respekt und Anstand geprägtes Miteinander zu erreichen".

Ein positives erstes Ergebnis, so der DFB, sei bereits ein Zuwachs an aktiven Schiris gewesen: Nachdem die Zahlen vorher rund 20 Jahre lang kontinuierlich rückläufig waren, stiegen sie im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent im Vergleich zu 2022.

jam

Diese Ex-Profis kicken jetzt im Amateurfußball