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Amateure: Kommt das Spielstopp-Projekt für ganz Deutschland?

Möglichkeiten für Unparteiische werden erweitert

Auszeit für erhitzte Gemüter: Kommt das Spielstopp-Projekt für ganz Deutschland?

In Württemberg haben Unparteiische bereits die Möglichkeit, die Partie durch eine Pause zu beruhigen.

In Württemberg haben Unparteiische bereits die Möglichkeit, die Partie durch eine Pause zu beruhigen. IMAGO/Claus Bergmann

Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) haben bei ihrer jährlichen Sitzung am Dienstag auch grünes Licht für eine Initiative des Württembergischen Fußballverbandes (wfv) gegeben. Wie die "Sportschau" berichtet, gab das IFAB einem Antrag des DFB statt, das Projekt mit dem Namen "Stopp - fünf Minuten Pause!" auf ganz Deutschland ausweiten zu dürfen.

Konkret soll den Schiedsrichtern die Möglichkeit eingeräumt werden, auf wiederholte aggressive Spielsituationen mit bis zu zwei Spielunterbrechungen von jeweils fünf Minuten zu reagieren, bevor es als Ultima Ratio zum Spielabbruch kommt. Dies sei "ein zusätzliches Instrument zur Deeskalation und Gewaltprävention", schreibt der wfv, unerheblich, "ob die Aggressionen von Spielern, Funktionären oder dem Publikum ausgehen."

Bereits in der Rückrunde der Saison 2022/23 wurde das Pilotprojekt in den Bezirken Donau/Iller und Riß getestet, aufgrund der positiven Ergebnisse sprach sich der Verbandsspielausschuss für eine verbandsweite Umsetzung in der Saison 2023/24 aus.

Weniger Gewaltvorfälle und Spielabbrüche?

"Mit dem 'Konzept STOPP' möchten wir unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern eine konkrete Handlungsanweisung an die Hand geben, um eine drohende Eskalationsspirale zu stoppen und dynamische sowie überemotionale Abläufe während eines Spiels gezielt zu unterbrechen. Das einfache, leicht vermittelbare Instrument soll dabei helfen, Gewaltvorfälle und Spielabbrüche zu verhindern", erklärt der wfv. Die Unparteiischen können die Spielunterbrechung mit der bereits aus anderen Sportarten bekannten "T"-Geste anzeigen, die durch die Maßnahme verlorene Zeit soll in Folge nachgespielt werden.

Wie und in welchem Umfang das Projekt auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet wird, steht noch nicht fest. Zuletzt gab es im Amateurfußball weitere Versuche, Ermessensspielräume für Unparteiische zu erweitern. So führten die Landesverbände Bayern, Hessen und Saarland die Zeitstrafe wieder ein, die 1991 mit der Einführung der Gelb-Roten Karte von der Bildfläche verschwunden war.

jam