Bundesliga

VfB-Ultras fordern "sofortigen Rücktritt des gesamten Präsidiums"

Langes Statement der "Cannstatter Kurve"

VfB-Ultras fordern "sofortigen Rücktritt des gesamten Präsidiums"

Am Ostersonntag läuft das Ultimatum ab: VfB-Fans in Hoffenheim mit klarer Ansage.

Am Ostersonntag läuft das Ultimatum ab: VfB-Fans in Hoffenheim mit klarer Ansage. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Stuttgarts Präsident Claus Vogt konnte sich lange dem Rückhalt der Kurve sicher sein. Doch die Ereignisse der letzten Wochen haben beim VfB zum kompletten Bruch zwischen Präsidium, Aufsichtsrat und Ultras geführt.

Als Vogt vor knapp zwei Wochen seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender bei der VfB Stuttgart 1893 AG verlor und Tanja Gönner vorübergehend den Posten übernahm, kochte die schon lange angespannte Stimmung hinter den Kulissen des Traditionsvereins endgültig hoch.  Es folgte Statement auf Statement in dem sich verschiedene Beteiligte erklärten, Vogt erwägte gar juristische Schritte gegen seine Abwahl. Vizepräsident Rainer Adrion und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller rückten daraufhin ihrerseits von Vogt ab, sodass der Präsident nunmehr völlig isoliert im Verein ist.

Und die Fans? Beim letzten Auswärtsspiel in Hoffenheim lautete das unmissverständliche Ultimatum: "Mitglieder verkauft und verraten - ihr habt zwei Wochen Zeit, diesen Fehler zu korrigieren." Jetzt wurden die Ultras konkret und stellten in einem langen Statement klare Forderungen an den Klub.

"Cannstatter Kurve" stellt drei Kernforderungen

"Wir fordern einen sofortigen Rücktritt des gesamten Präsidiums des e.V., namentlich Präsident Claus Vogt, Vize-Präsident Rainer Adrion und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller." Durch den Verrat der Mitgliederrechte sei die "Vertrauensbasis komplett zerstört". Die Personalunion von e.V.-Präsident und AG-Aufsichtsratschef war ein im Zuge der Ausgliederung 2017 gegebenes Versprechen, das durch die jüngsten Ereignisse gebrochen wurde. In diesem Zusammenhang sehen die Ultras auch das Verhältnis von Anteilseigner Porsche und VfB "von Anfang an massiv beschädigt".

Zudem wird Gönner, die sich selbst als Übergangslösung sieht, aufgerufen, ihren Aufsichtsratsvorsitz sofort zurückzugeben. Die Position soll ein Interimspräsident übernehmen, der vom Vereinsbeirat zu bestimmen sei.  Zu guter Letzt wird der Aufsichtsrat der AG aufgefordert, ein Bekenntnis abzugeben, künftig im Sinne der Mitglieder zu handeln und die 50+1 Regel zu respektieren. Unterzeichnet ist das Statement von der "Cannstatter Kurve".

Wie reagiert der VfB?

Damit ist der VfB wieder am Zug und wird sich erklären müssen, wie es in der verfahrenen Situation weitergeht. Denn es ist kaum vorstellbar, dass Vogt, der ja noch bis 2025 als Präsident gewählt ist, seine Amtszeit erfüllen wird. Der Vorstand um Alexander Wehrle hatte zuletzt schon zur Ruhe aufgerufen und eine Arbeitsgruppe vorgeschlagen, im Rennen um die Champions League brauche es "den engen Schulterschluss aller". Wie groß die Geduld der Fans ist, wird sich am Ostersonntag zeigen, wenn gegen den 1. FC Heidenheim das erste Heimspiel seit der Eskalation auf der Führungsebene ansteht.

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