Francesco Calzona ist Italiener - kaum verwunderlich also, dass er in den vergangenen Tagen von einem möglichen EM-Viertelfinale zwischen seinem Heimatland und dem von ihm trainierten slowakischen Team geträumt hat.
"Es wäre ein schönes Erlebnis gewesen. Aber nun sind wir leider beide raus", sagte der Coach einen Tag nach dem Achtelfinal-Aus der Italiener gegen die Schweiz (0:2) und wenige Minuten nach dem eigenen Scheitern nach Verlängerung (1:2) am Sonntag in Gelsenkirchen gegen lange Zeit enttäuschende Engländer.
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"Wir waren so nah dran", sagte Calzona traurig mit Blick auf den sehr späten Fallrückzieher-Treffer von Jude Bellingham (90.+5), um sofort zu betonen, dass der Stolz über den Gesamtauftritt gegen den Favoriten von der Insel überwiegt. Er verwies auf den Marktwert des englischen Kaders: "Der liegt bei 1,5 Milliarden Euro", sagte der 55-Jährige.
"Ich werfe meinen Spielern nichts vor"
"Der Spieler, der den Ausgleich erzielte, hat allein einen Wert von 100 Millionen Euro." Da sei es "klar, dass es bestraft wird, wenn Details bei der Manndeckung nicht stimmen". Seine Profis hätten insbesondere Bellingham und den späteren Siegtorschützen Harry Kane "aggressiver in Deckung nehmen sollen". Aber, und diese Botschaft war Calzona besonders wichtig: "Ich werfe meinen Spielern nichts vor. Sie haben sich großartig gewehrt."
Beachtlich findet er, "dass der Gegner am Ende Abwehr- und Mittelfeldspieler einwechselt, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Wir haben ein Top-Spiel gegen einen Gegner gemacht, der zu den Favoriten dieses Turniers zählt." Calzona haderte damit, dass die Slowakei "das zweite Tor nicht erzielt" hat.
Ein kleiner Trost für die Slowaken
Chancen dazu waren vorhanden, zum Beispiel, als sich Englands Verteidiger John Stones im Tiefschlaf befand und der slowakische Mittelstürmer David Strelec aus mehr als 40 Metern das verwaiste Tor verfehlte. In der Folge bauten die Engländer immer mehr Druck auf, der in Bellinghams spätem Ausgleich gipfelte.
"Ich habe schon viele wichtige Tore geschossen", sagte der von Calzona exemplarisch hervorgehobene 100-Mio-Euro-Mann anschließend. Bellingham ergänzte: "Aber dieses zählt zu den besten meiner bisherigen Karriere." Vielleicht ist das zumindest ein kleiner Trost für die Slowaken.
