Im Vergleich zur Nullnummer gegen Slowenien veränderte Coach Gareth Southgate sein Team nur auf einer Position. Auf der Doppelsechs begann Mainoo anstelle von Gallagher.
Der Wechsel im Zentrum trug zu Beginn allerdings keine Früchte. Wie bereits in den durchwachsenen Gruppenspielen hatten die Engländer Probleme mit dem mutigen Gegner - diesmal der Slowakei -, der energisch begann und direkt den Weg nach vorne suchte.
Schranz belohnt mutige Slowaken
Dabei profitierte die Elf von Francesco Calzona, die im Vergleich zum 1:1 gegen Rumänien personell identisch auftrat, von vielen englischen Ungenauigkeiten und einfachen Fehlpässen. In Form von schnellen Gegenstößen tauchten die Slowaken bereits in der Anfangsphase immer wieder gefährlich im letzten Drittel auf: Hancko (6.) und Haraslin (12.) ließen noch gute Möglichkeiten liegen, Schranz machte es besser und belohnte den Außenseiter in der 25. Minute mit dem 1:0.
Nach dem Gegentreffer waren die Three Lions bemüht, eine Druckphase zu entwickeln, doch die Southgate-Schützlinge wussten mit 77 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang nicht wirklich viel anzufangen. Zündende Ideen und Tempo fehlten, abgesehen von ein paar Annäherungen sollte den Engländern nur wenig gelingen. So ließen die Slowaken bis zum Pausenpfiff keinen echten Hochkaräter zu.
Fodens Ausgleich zählt nicht
EM, Achtelfinals
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel schnell: Keine fünf Minuten waren gespielt, da traf Foden nach Zuspiel von Walker ins leere Tor (50.), doch der englische Jubel hielt nur kurz: Weil der vermeintliche Torschütze knapp im Abseits stand, zählte der Treffer nicht.
Wenige Minuten später hatten die Slowaken dann nach einem Abstimmungsfehler zwischen Bellingham und Stones die dicke Chance aufs 2:0, doch Strelecs Distanzschuss von der Mittellinie rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei (55.).
Ansonsten ähnelte das Spielgeschehen stark dem ersten Durchgang: England hatte den Ball, wusste damit aber nicht viel anzufangen. Die Slowakei verteidigte kompakt, hatte gegen das über weite Strecken statische Angriffsspiel allerdings auch keine allzu großen Probleme.
England vor dem Aus - dann kommt Bellingham
Bis in die Schlussphase, als die Three Lions nochmal einen Gang hochschalteten. Erst köpfte Kane nach einer Hereingabe freistehend vorbei (78.), dann traf Rice aus der zweiten Reihe nur den Pfosten (81.). Doch es sollte nicht sein für die Engländer - zumindest bis tief in die Nachspielzeit. Dann nämlich landete ein weiter Einwurf von Walker bei Bellingham, der zum Fallrückzieher ansetzte und traumhaft ins rechte untere Eck traf (90.+5). Es ging in die Verlängerung.
Kane dreht das Spiel - nun wartet die Schweiz
In dieser benötigten die Engländer keine Minute, um das Spiel komplett auf den Kopf zu stellen: Toney leitete die Kugel per Kopf weiter zu Kane, der aus wenigen Metern zum 2:1 einnickte (91.). In der Folge taten sich die Slowaken schwer, für gefährliche Szenen zu sorgen, weil England souverän verteidigte und kaum Lücken offenbarte. Wie aus dem Nichts ergab sich für Pekarik in der 115. Minute plötzlich die Ausgleichschance, doch sein Abschluss flog drüber.
Für die Slowaken ist das Turnier somit beendet. England wiederum steht im Viertelfinale und trifft dort am kommenden Samstag (18 Uhr) auf die Schweiz.