Rainer Zipfel lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Präsident des FC Carl Zeiss Jena gibt zu, bis zuletzt auf einen Lizenzentzug für einen anderen Klub in Liga drei gehofft zu haben. "Doch nun erlebe ich mein Déjà-vu", sagt Zipfel. Geschichte wiederholt sich: Auerbach, Meuselwitz, Plauen. 2002 stürzte der einstige Europapokalfinalist schon in die 4. Liga ab. "Auch damals gab es keinen direkten Aufsteiger, kein Fernsehgeld. Es war mühsam", sagt Zipfel, der Klub-Boss von einst und heute.
Die Schockstarre setzt mitten im Siegesjubel ein. Der FC Carl Zeiss Jena gewinnt 1:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden. Die Arme der Spieler sind noch oben, da dringt das Ergebnis aus Babelsberg durch. Auch 1:0. Jena ist sportlich abgestiegen. "In diesem Moment fühlt man sich besonders schlimm", sagt Jenas Vereinspräsident Rainer Zipfel. Rechnen konnte man damit freilich schon seit Wochen.
Jena ist abgestiegen. Da half auch das 1:0 gegen Wehen Wiesbaden nicht. Mit einer couragierten Leistung verdiente sich Carl Zeiss zwar den vierten Heimsieg in Serie. Am Ende reichte das aber nicht, weil Konkurrent Babelsberg in der Nachspielzeit gegen Bielefeld gewann und den Abstand auf uneinholbare fünf Punkte ausbaute. Zur neuen Saison kündigte Präsident Rainer Zipfel derweil personelle Veränderungen an.
Das Wort Winterpause passt in diesem Jahr im Grunde nicht zum FC Carl Zeiss Jena. Denn bei den Thüringern war reichlich Bewegung drin - vor allem im Kader. Gleich zehn Wechsel gab es, fünf Zugänge, fünf Abgänge. Am letztmöglichen Tag gönnte sich der FCC noch einen neuen Sturm.