Champions League

Rot für Kolo Muani: Gelb für Wagner "passendere Entscheidung"

DFB-Regelexperte analysiert Platzverweis

Rot für Kolo Muani: Gelb wäre für Wagner "die passendere Entscheidung gewesen"

Gelb wäre "passender" gewesen: DFB-Regelexperte Lutz Wagner (li.) über Randal Kolo Muani.

Gelb wäre "passender" gewesen: DFB-Regelexperte Lutz Wagner (li.) über Randal Kolo Muani. imago images (2)

In der 58. Minute des Hinspiels am Dienstagabend im Frankfurter Waldstadion sprintet Eintracht-Stürmer Randal Kolo Muani in der gegnerischen Hälfte nach eigenem Dribbling einem zwischendurch abgeblockten Ball hinterher, spielt diesen mit dem Fuß und steigt unmittelbar danach dem in den Weg gegrätschten André-Frank Zambo Anguissa mit der Sohle auf den Unterschenkel, knapp oberhalb des Sprunggelenks.

Der portugiesische Schiedsrichter Artur Soares Dias steht direkt daneben, pfeift und zeigt fast unverzüglich Kolo Muani die Rote Karte. Eine richtige Entscheidung? "Die Rote Karte war möglich, aber nicht zwingend. Natürlich will Kolo Muani dieses Foul nicht begehen, aber er nimmt hohes Risiko und vom Trefferbild und von der offenen Sohle her ist Rot keinesfalls falsch", sagt DFB-Regelexperte Lutz Wagner im Gespräch mit dem kicker.

"Gibt gute Argumente, die für Gelb sprechen"

Wagner fügt allerdings hinzu: "Es gibt auch gute Argumente, wie das Berühren des Balles kurz vor dem Tritt und das natürliche Abstellen des Fußes nach seinem Schritt, die für Gelb sprechen. Schiedsrichter Soares Dias, der ansonsten ein sehr guter Leiter dieses Spiels war, hat in dieser Szene auf dem Platz sehr schnell aus nächster Nähe und sehr sicher entschieden."

Deshalb sei es "keinesfalls eine Fehlentscheidung gewesen, die den VAR zum Eingreifen zwingt". War es dennoch die bestmögliche Entscheidung im Sinne des Spiels und mit Blick auf den Bewegungsablauf der Szene, in der Kolo Muani im Rahmen einer Offensivaktion ein Foul begeht?

Nein, meint Wagner abschließend: "Nach detaillierter Analyse der Szene wäre die Gelbe Karte mit Blick auf den Ablauf der Szene und den Charakter dieses Spiels die passendere Entscheidung gewesen."

Carsten Schröter-Lorenz