Bundesliga

RB Leipzigs Rose: "Muss ich dazu wirklich noch was sagen?"

Aberkanntes Leipzig-Tor erhitzt die Gemüter

Roses Ärger trotz Happy End: "Muss ich dazu wirklich noch was sagen?"

Marco Rose hat eine klare Meinung zum VAR.

Marco Rose hat eine klare Meinung zum VAR. IMAGO/Contrast

"Wir waren da, auch wenn wir uns heute viel Zeit gelassen haben", bilanzierte RB Leipzigs Kapitän Willi Orban nach dem Last-Minute-Sieg gegen Werder Bremen bei DAZN. Bis zur 87. Minute lagen die Sachsen zurück, Orban brachte sie per Kopf zurück ins Spiel. In der sechsten Minute der Nachspielzeit setzte Dominik Szoboszlai dem Comeback die Krone auf und bescherte seinem Team wichtige Punkte im Rennen um die Champions League. 

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Dabei hätten es die Leipziger deutlich einfacher haben können, hätte Christopher Nkunkus Tor nach 66 Minuten Anerkennung gefunden. Das hatte es zunächst auch, doch der VAR meldete sich zu Wort. Schiedsrichter Florian Badstübner, der zuvor einen leichten Schubser von Mohamed Simakan an Leonardo Bittencourt als nicht strafwürdig erachtet und das Spiel deshalb nicht unterbrochen hatte, ging an den Videobildschirm - und ließ sich umstimmen. Das Tor zählte nicht, woraufhin Werder Bremen wenig später selbst zur Führung traf.

Roses kontroverser Vorschlag

Ein Umstand, der in Leipziger Reihen trotz des Happy Ends für Ärger sorgte. "Muss ich dazu wirklich noch was sagen?", stellte Trainer Marco Rose auf die strittige Szene angesprochen eine rhetorische Frage, um danach doch ganz viel dazu zu sagen: "Meine Meinung zum VAR kennt man ja. Abseitstore kontrollieren, ansonsten lasst die Jungs auf dem Platz entscheiden - denn er hat richtig entschieden." Statt weiterhin per Videobild solche Szenen zu bewerten, hatte er einen anderen Vorschlag für die Verwendung der VAR-Räume in Köln: "Macht bezahlbaren Wohnraum daraus oder Lagerboxen für Möbel, aber hört auf mit dem Unsinn."

"Der Schiedsrichter trifft eine Entscheidung, die total vertretbar ist", war er anschließend wieder zu einer ernsthaften Diskussion bereit. "Es geht um viel und ich finde es nach wie vor am wichtigsten, dass wir den Jungs am Platz wieder mehr Vertrauen schenken." Denn, so Rose: "Es passieren einfach auch zu viele Fehler mit diesem Ding. Und selbst wenn jetzt die Challenge dazukommt, dann geb' ich meinen grünen Schein ab, aber bekomme nicht die Entscheidung, die ich möchte, obwohl ich es klar so gesehen habe. Und dann geht doch die Diskussion weiter. Das ist das beste Beispiel, dass wir es lassen sollten."

Bittencourt verteidigt die Entscheidung

Der Gefoulte, Bremens Bittencourt, vertrat ob des Schubsers derweil eine ganz andere Ansicht: "Es ist die Linie, die der Schiri gefahren ist. Er hat ganz viele Fouls gegen uns gepfiffen, wo auch ein Schubser von hinten kam. Klar sieht es nicht sehr deutlich aus, aber wenn du so anfängst, dann ist es Foul." 

Bei all dem Ärger waren die Leipziger in erster Linie aber froh ob des Ausgangs der Partie. Denn bei nun noch zwei verbleibenden Spielen hat RB aktuell vier Punkte Vorsprung auf den SC Freiburg auf Tabellenplatz fünf - und kann mit einem weiteren Sieg den erneuten Einzug in die Königsklasse perfekt machen.

"Wir haben Ziele, die können wir am Samstag fixieren", so Rose. Sieben der letzten acht Pflichtspiele gewannen die Sachsen, das Selbstvertrauen ist entsprechend vorhanden. Dass man den Sack bereits am kommenden Wochenende zumachen kann, daran hegt man trotz des Gegners keine Zweifel. Es geht gegen den Tabellenführer aus München, wo laut Rose "die Trauben hoch" hängen. Aber: "Wir fahren nach München und wollen drei Punkte holen", stellte Szoboszlai klar.

kmx

Bilder zur Partie RasenBallsport Leipzig gegen Werder Bremen