DFB-Pokal

Rose versteht Unmut der RB-Fans gegen Timo Werner nicht

Leipzigs Trainer stärkt seinem Angreifer den Rücken

Rose versteht Unmut der RB-Fans gegen Werner nicht - Geste beim Torjubel

Volle Rückendeckung: RB-Coach Marco Rose mit Timo Werner.

Volle Rückendeckung: RB-Coach Marco Rose mit Timo Werner. imago images (2)

Es läuft bei RB Leipzig. Dem 1:1 gegen Rekordmeister Bayern München zum Start ins neue Jahr ließ der Champions-League-Achtelfinalist drei Pflichtspielsiege folgen. Nach dem 3:1 gegen die TSG Hoffenheim sah sich Marco Rose aber auch genötigt, einige Worte an die eigenen Fans zu richten. Hintergrund: Unmutsbekundungen gegen Timo Werner.

Im Pokal-Achtelfinale war Werner zuvor häufiger ins Abseits gelaufen, zeigte sich vor dem Tor nicht kaltschnäuzig genug, Dribblings waren erfolglos geblieben, Pässe im letzten Drittel fanden oft keinen Abnehmer, einmal schoss er sich sogar selbst ins Gesicht. Ein rundum unglücklicher Auftritt, den die Leipziger Fans mit Gestöhne und vereinzelten Pfiffen auf den Rängen quittierten, wenn Werner Aktionen misslangen - besonders nach dem Seitenwechsel.

Die Stimmung drumherum war ein bisschen am Kippen, das finde ich schade.

Marco Rose

"Die Stimmung drumherum war ein bisschen am Kippen, das finde ich schade", stellte Rose klar, "alle sollen sich Mühe geben, jedem Spieler auf dem Feld ein gutes Gefühl zu geben. Das hilft uns enorm." Werner gab noch eine sportliche Antwort, räumte mit seinem 3:1-Endstand in der 84. Minute sämtliche Zweifel am Weiterkommen aus.

Nach seinem Treffer hielt sich der Nationalstürmer die Hand ans Ohr - Blick in Richtung Fankurve. Hinterher postete der Leipziger Rekordtorschütze ein Bild dieses Jubels bei Instagram. Der Frust saß offenbar tief.

Rose über Werner: "Ich hätte ihn auch 180 Minuten drauf gelassen"

Beim 6:1 auf Schalke hatte Werner noch selbst getroffen und ein Tor aufgelegt (kicker-Note 2,0), beim 2:1-Heimsieg über Stuttgart blieb der schnelle Angreifer in 84 Minuten Einsatzzeit glücklos (kicker-Note 4,5). Auf die uneingeschränkte Rückendeckung seines Trainers kann er allerdings zählen. Rose ließ Werner weiterspielen, bis er sein Tor erzielt hatte. "Ich hätte ihn auch 180 Minuten drauf gelassen, weil ich weiß, wie das für einen Stürmer ist", so Rose: "Der braucht das Tor."

Werner lieferte und durfte sich nach 89 Minuten auch noch den Applaus der Fans abholen, als er für Lukas Klostermann ausgewechselt wurde. Der Angreifer habe nicht immer glücklich agiert, wusste auch Rose, doch: "Am Ende hat er ein wichtiges Tor für uns geschossen."

In der Kaderkonstellation werden wir Timo in den nächsten Wochen brauchen.

Marco Rose

Bei Rose ist Werner im Sturmzentrum gesetzt. Daran ändert auch der fehlende Rhythmus nach einer über zweimonatigen Verletzungspause, die ihn die WM in Katar gekostet hatte, nichts. "In der Kaderkonstellation werden wir Timo in den nächsten Wochen brauchen", versichert Rose, dem in der Abteilung Attacke mit den verletzten Christopher Nkunku und Dani Olmo zwei Leistungsträger fehlen.

Das nächste Tor würde Werner gerne schon am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Köln folgen lassen. Dabei will RB auch eine bemerkenswerte Serie fortführen: Seit 17 Pflichtspielen sind die Sachsen ungeschlagen. "Das ist schon stark", erklärte Emil Forsberg, der gegen Hoffenheim den Dosenöffner gab: "Wir pushen uns, wir fordern uns. Wir haben Spaß zusammen."

msc