Int. Fußball

Roger Schmidt schießt gegen Chelsea wegen Enzo Fernandez

Begehrter Weltmeister darf nur für 120 Millionen Euro gehen

"Respektlos": Schmidt schießt gegen Chelsea wegen Fernandez

Erfolgsduo bei Benfica: Trainer Roger Schmidt (li.) und Enzo Fernandez.

Erfolgsduo bei Benfica: Trainer Roger Schmidt (li.) und Enzo Fernandez. imago images (2)

Das erste und bis dato einzige Spiel nach der Winter-WM in Katar war für Roger Schmidt eines zum Vergessen. Der deutsche Trainer hatte keine seiner ersten 28 Partien als Cheftrainer von Benfica Lissabon verloren - ehe Sporting Braga am vergangenen Freitag den portugiesischen Spitzenreiter zu Hause mit 3:0 düpierte. Schmidt hat dieser Tage aber noch ganz andere Probleme, was indirekt auch mit der vergangenen Weltmeisterschaft zusammenhängt.

Sein Leistungsträger Enzo Fernandez spielte in Katar groß auf, wurde mit Recht zum "Best Young Player" des Turniers gewählt. Der erst 21-jährige Mittelfeld-Antreiber machte alle sieben Spiele für den späteren Weltmeister Argentinien und sammelte dabei zwei Scorerpunkte (ein Tor, eine Vorlage). Auch Benfica war deswegen wohl bewusst, dass Interessenten bereits im Winter Schlange stehen dürften für Fernandez.

Ein Klub spiele dabei allerdings ein falsches Spiel, wie Schmidt auf einer Pressekonferenz am Donnerstag klarstellt. Gemeint ist fraglos der FC Chelsea, der Fernandez (Vertrag bis 2027) als seinen Königstransfer auserkoren hat. Die Blues, die am Donnerstag den französischen Innenverteidiger Benoit Badiashile mit einem Vertrag bis 2030 ausgestattet haben, umgarnen Fernandez und würden ihn am liebsten schon im Januar an der Stamford Bridge spielen sehen.

Chelsea "macht den Spieler verrückt" - und will dann verhandeln

Ob es dazu kommt, ist spätestens seit Donnerstag anzuzweifeln. "Es gibt einen Verein, der unseren Spieler will", begann Schmidt seine Ausführungen: "Sie wissen, dass wir diesen Spieler nicht verkaufen wollen." Chelsea, das vom deutschen Coach nie explizit angesprochen wird, versuche, "den Spieler auf seine Seite zu ziehen. Sie wissen aber, dass sie diesen Spieler nur bekommen, wenn sie die festgeschriebene Ablösesumme bezahlen. Es ist also eine eindeutige und unmissverständliche Situation." 120 Millionen Euro - oder Fernandez bleibt vorerst in Lissabon.

Schmidt wurde regelrecht sauer: "Was der Verein macht, der Enzo kaufen möchte, ist respektlos - uns allen gegenüber. Ich kann nicht akzeptieren, was sie da machen. Sie machen den Spieler verrückt, geben vor, die feste Ablöse zahlen zu können. Und später wollen sie verhandeln. So sollte meiner Meinung nach nicht die Beziehung zwischen zwei Klubs aussehen, die Gespräche über einen Spieler führen wollen." Ende des Statements, weitere Fragen zu dem Thema wolle er nicht beantworten.

Am Freitag (20 Uhr) geht es für Benfica mit einem Heimspiel gegen SC Portimonense weiter. Dann will Schmidt zurück in die Erfolgsspur - und sich ganz auf den Fußball konzentrieren.

msc

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