Bayern

Lizenz wackelt: Stadion-Problem beschäftigt Türkgücü München

Alternative zu Dantestadion nötig

Regionalliga-Lizenz wackelt: Stadion-Problem beschäftigt Türkgücü München weiter

Die MAR Arena in Seligenporten soll Türkgücü München als Ausweichspielstätte dienen.

Die MAR Arena in Seligenporten soll Türkgücü München als Ausweichspielstätte dienen. imago/Zink

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An diesem Freitag ist Stichtag. Um 24 Uhr endet die Frist für das Zulassungsverfahren zur Teilnahme an der Regionalliga Bayern in der Saison 2024/25. "Die Zulassungskommission um ihren Vorsitzenden Jürgen Faltenbacher", schreibt der Bayerische Fußballverband (BFV), "wird sich zeitnah nach Frist-Ende mit den eingereichten Unterlagen befassen und in der kommenden Woche die Ergebnisse veröffentlichen".

Während zwölf Vereinen die Zulassung ohne Beanstandung gewährt wurde, mussten sechs Klubs noch nachbessern. Besonders heikel ist die Situation einmal mehr bei Türkgücü München. Nachdem die Transfersperre durch eine Einigung mit dem kroatischen Erstligisten Slaven Belupo aufgehoben werden konnte, droht nun die zweite große Baustelle den Münchnern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wie berichtet steht Türkgücü das Grünwalder Stadion künftig nicht mehr zur Verfügung, da dort ab der kommenden Spielzeit neben dem TSV 1860 und dem FC Bayern II auch die Regionalliga-Frauen des FFC Wacker ihre Heimspiele austragen.

MAR Arena in Seligenporten als Alternative

Als Alternative steht im Stadtgebiet lediglich noch das Dantestadion bereit, das allerdings seit vielen Jahren ausschließlich für American Football und Leichtathletik genutzt wird. Nach harten Kämpfen auf politischer Ebene bekam Türkgücü schließlich eine Spielgenehmigung für die Spielstätte im Münchner Westen. Allerdings nur eingeschränkt, da auch die Footballer der Munich Cowboys dort weiterhin zu Hause sind. Bei der verzweifelten Suche nach einer weiteren geeigneten Spielstätte wurde Türkgücü nach etlichen Absagen erst im oberpfälzischen Seligenporten fündig, etwa 150 Kilometer von München entfernt. Und obwohl dort die geforderte "uneingeschränkte Verfügbarkeit" gegeben ist, habe man "noch keine Zusage für Seligenporten erhalten", wie Präsident Taskin Akkay berichtet.

Der Verein stehe deshalb "unter Schockstarre", erklärt Akkay, "wir gehen aber trotzdem davon aus, dass das zugelassen wird". Als Problem macht der Verband die Entfernung aus, denn eigentlich müssen die Spielstätten der Vereine auch im jeweiligen Ort liegen. Dass jedoch die bayerische Landeshauptstadt nicht in der Lage ist, einem Münchner Regionalligisten eine adäquate Spielstätte zur Verfügung zu stellen, ist Türkgücü schwer anzulasten. Selbstsverständlich habe man "einen Plan B und Plan C" in er Schublade, versichert Akkay, auch "ein Lizenzantrag für die Bayernliga" sei gestellt worden.

Noch aber ist Türkgücü keinesfalls bereit, sich bei einer Absage damit abzufinden. Natürlich werde man um die Regionalliga-Zulassung kämpfen, unterstreicht Akkay, notfalls mit der Meldung einer weiteren Spielstätte. Immerhin: Planungssicherheit ist bei Türkgücü ohnehin seit Jahren ein Fremdwort. So werden die Improvisationskünstler von der Heinrich-Wieland-Straße auch in diesem Sommer eine Lösung finden und in drei Wochen ihr erstes Pflichtspiel der Saison 2024/25 austragen. Wo und in welcher Liga auch immer.

Matthias Horner

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