Bayern

Türkgücü München: Transfersperre von FIFA aufgehoben

Münchner Kaderplanung kann beginnen

Türkgücü erzielt Einigung mit Slaven Belupo: Transfersperre von FIFA aufgehoben

Türkgücü München darf wieder Transfers tätigen.

Türkgücü München darf wieder Transfers tätigen. imago images/Lackovic

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Nach schwierigen, tristen und finsteren Monaten ist für Türkgücü München allmählich das Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Die Stadion-Problematik steht vor einer Lösung, den Großteil ihrer Partien werden die Münchner in Zukunft im Dantestadion im Westen der bayerischen Landeshauptstadt austragen. Gesucht wird nun noch eine Ausweichspielstätte, in der auch die so benannten Risikospiele stattfinden können.

Um dort mit einer Regionalliga-tauglichen Mannschaft antreten zu können, war jedoch eine andere Entscheidung der letzten Tage viel weitreichender. Nach zähen Verhandlungen, die sich laut Türkgücü-Präsident Taskin Akkay "über Wochen hinzogen", konnte letztlich eine Einigung mit dem kroatischen Erstligisten Slaven Belupo erzielt werden, sodass die von der FIFA verhängte und bis Sommer 2026 gültige Transfersperre aufgehoben wurde.

Die Genehmigung des Weltverbands habe man schon vorliegen, berichtet Akkay, zu Beginn der kommenden Woche wird auch mit dem Bescheid der deutschen Verbände (DFB und BFV) gerechnet. Stein des Anstoßes war der Transfer von Törles Knöll im Sommer 2021 gewesen. Der 26-jährige Angreifer, der mittlerweile beim kroatischen Zweitligisten NK Vukovar unter Vertrag steht, war seinerzeit für eine kolportierte Ablöse von 150.000 Euro von Belupo verpflichtet worden. Bezahlt wurde er offensichtlich nur zum Teil.

Konkrete Kaderplanung kann beginnen

Um auch die letzte fällige Rate einzufordern, wandten sich die Kroaten an den Weltverband, der prompt reagierte und Türkgücü mit der Transfersperre belegte. Dort fühlte man sich allerdings nicht zuständig, ist Türkgücü doch lediglich der Nachfolgeverein der insolventen Türkgücü KgaA. Ohne Details nennen zu wollen, erklärt Akkay, dass nun "eine Lösung gefunden wurde, mit der beide Seiten zufrieden sind". Auszugehen ist von einer Ausgleichszahlung, da Akkay davon spricht, dass Belupo "um Entgegenkommen gebeten" habe.

So kann also nun endlich die konkrete Kaderplanung für die kommende Spielzeit beginnen. Von "vielen Gesprächen in den letzten Wochen" berichtet Akkay, zudem wurde zuletzt auf der heimischen Anlage an der Perlacher Heinrich-Wieland-Straße ein Sichtungslehrgang durchgeführt. "Und wenn da nur ein Spieler hängen bleibt, war das schon ein Erfolg", erklärt der Türkgücü-Chef. Auch Trainer Alper Kayabunar konnte in den letzten beiden der insgesamt vier Sichtungstage potenzielle Neuzugänge inspizieren, nachdem er seinen Urlaub beendet hatte. "Die nächsten Wochen werden sehr heiß", ahnt Akkay, denn die finanzielle Lage zwingt Türkgücü, den Gürtel künftig deutlich enger zu schnallen. Ziel sei einzig und allein "der Klassenerhalt", betont der Türkgücü-Präsident, schon zum Trainingsauftakt Mitte Juni soll "ein Großteil des Kaders stehen". Neuverpflichtungen können nun immerhin auch gültige Verträge unterzeichnen, die größte der vielen Baustellen scheint damit endgültig geschlossen.

Matthias Horner

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