Das keineswegs hochklassige Aufeinandertreffen des letztjährigen Vizemeisters mit dem Zweitliga- Absteiger fand für den SCP ein enttäuschendes und für den KSC ein etwas schmeichelhaftes Ende. Pfullendorfs Trainer Wormuth bot nur zwei Angriffsspitzen auf, Krauses Part in der Abwehr-Viererkette übernahm Sillmann. KSC-Coach Kuntz formierte in Erwartung von drei SCP-Angreifern eine Dreierkette plus Libero Waterink, die Orientierungsprobleme offenbarten, was aber ohne Folgen blieb. Fabus bildete die einzige nominelle KSC-Spitze, der von Heinzen und Cetin unterstützt wurde.
Das Spiel verlief zähflüssig. Pfullendorf wollte nichts riskieren, übte sich in größter Zurückhaltung. Lediglich Simon kam durch und knallte den Ball gegen den Pfosten. Ohne spielerisch zu überzeugen, kontrollierte der KSC das Tempo. Doch Möglichkeiten ergaben sich fast nur bei Standards. Die einzige Blöße in der Pfullendorfer Hintermannschaft machte sich Fabus mit einem Kopfballtreffer nach einer Freißstoß-Vorlage von Weis zunutze. Es war sein drittes Tor im dritten Spiel. Niemand fühlte sich für ihn zuständig, nachdem Krämer (Kapselverletzung) in der Kabine geblieben war. Im Alleingang hatte der Slowake das 2:0 auf dem Fuß, doch der gute Kaczmarek blieb im Eins-gegen-eins Sieger.
Erst der Rückstand gab Pfullendorf spielerisch Auftrieb, die nun gegen den in Unterzahl geratenen KSC mächtig auf die Tube drückten. Ivica Magdic, als dritter Stürmer gekommen, prüfte die Reflexe von KSC-Keeper Walter; Simon scheiterte erneut am Pfosten. Und der kämpferisch dagegenhaltende Karlsruher SC hatte viel Dusel, dass ein klares Handspiel von Fabus im eigenen Strafraum ungeahndet blieb.
Jürgen Witt