Bundesliga

Alexander Blessin ist neuer Trainer des FC St. Pauli

Hamburger zahlen Ablöse an St. Gilles

Italien, Belgien, Hamburg: Blessin offiziell neuer St.-Pauli-Trainer

Hier noch im Pullover von Royale Union St. Gilloise: Alexander Blessin wechselt zum FC St. Pauli.

Hier noch im Pullover von Royale Union St. Gilloise: Alexander Blessin wechselt zum FC St. Pauli. IMAGO/Photo News

"Eines Montags fragte mich meine Frau vor dem Weg ins Büro: Kannst du dir das wirklich die nächsten 25, 30 Jahre vorstellen?", erzählte Alexander Blessin im April 2022 im kicker-Interview. Damals leitete er eine Allianz-Agentur und hatte Abstand vom Fußball genommen. An Bundesliga war erst recht nicht zu denken.

In diesem Spätsommer nun wird Blessin aber zum ersten Mal als Cheftrainer an der Seitenlinie eines Bundesliga-Spiels stehen. Wie der kicker bereits am Mittwoch berichtet hatte, unterschrieb der 51-Jährigen am Donnerstag einen Vertrag als Cheftrainer des Aufsteigers.

Er bringt viel taktisches Wissen mit.

Andreas Bornemann über Alexander Blessin

"Er bringt viel taktisches Wissen mit und hat in Belgien sowie Italien bereits in der höchsten Spielklasse sowie international gearbeitet", wird St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann in der Vereinsmitteilung zitiert. "Aus seiner Zeit in Leipzig weiß er aber ebenfalls sehr genau, wie Nachwuchsspieler an den Herrenbereich herangeführt werden sollten. Wir sind sehr froh, dass er sich - trotz der Aussicht auf Champions League-Spiele - dafür entschieden hat, den FC St. Pauli in der Bundesliga als Cheftrainer anzuführen."

Weil Blessin bei seinem bisherigen Klub Royale Union Saint-Gilloise, mit dem er nach der belgischen Meisterschaft in der Champions-League-Qualifikation angetreten wäre, noch bis Sommer 2025 unter Vertrag stand, müssen die Hamburger eine Ablöse zahlen, die nach kicker-Informationen zwischen 750.000 und einer Million Euro liegen soll. Eine solche erhalten sie allerdings auch für ihren Aufstiegstrainer Fabian Hürzeler von dessen neuem Verein Brighton & Hove Albion - diese soll bei sechs Millionen Euro liegen.

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"Der FC St. Pauli hat in Deutschland, aber auch international eine unglaubliche Strahlkraft", wird Blessin zitiert. "Der Verein steht für klare Werte und für ambitionierte Arbeit im Profi-Sport. Daher ist es eine großartige Aufgabe, den Klub nach der langen Zeit in der Zweitklassigkeit in der Bundesliga zu trainieren. Wir wollen mit Geschlossenheit im Team und im gesamten Verein diese Herausforderung beherzt angehen. Ich freue mich unglaublich darauf, am Millerntor die ganz großen Klubs der Bundesliga herauszufordern."

Zum Thema

Am Tag der erwähnten Frage seiner Frau, so erzählte es Blessin, habe Ralf Rangnick angerufen. Unter ihm arbeitete er bei RB Leipzig schließlich acht Jahre erfolgreich im Nachwuchs, wechselte anschließend als Cheftrainer zu KV Oostende nach Belgien. Der deutsche Sportdirektor Alexander Spohrs holte seinen Landsmann zum CFC Genua. Mit Saint-Gilles spielte Blessin in der zurückliegenden Saison sogar europäisch.

Zwischendurch, im April 2023, war er mal ein Kandidat beim VfB Stuttgart, ehe die Schwaben sich für Sebastian Hoeneß entschieden. "Schade, dass es nicht geklappt hat", hatte der gebürtige Stuttgarter damals gesagt: "Die Bundesliga ist natürlich sehr reizvoll."

pab

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