Schon zum neunten Mal begrüßte der FC Oberneuland in der ersten DFB-Pokalrunde einen Gast aus der Profi-Etage. Gegen die höherklassigen Klubs war der Bremenligist nur einmal auch weitergekommen, 2008 beim 6:5 im Elfmeterschießen gegen die TuS Koblenz - ein Erfolg, der sich 15 Jahre später nicht wiederholen sollte. Ganz im Gegenteil.
FCN-Coach Cristian Fiel setzte nach dem 2:2-Unentschieden gegen Hannover auf fünf Neue in der Startelf. Neben Gyamerah, Duman, Schleimer und Hayashi kam auch das 21-jährige Mittelfeldtalent Loune zum Zuge, das einen guten Eindruck hinterließ. Aber auch die Hereinnahmen von Duman und Schleimer sollten sich bezahlt machen.
Historisches Zwischenresultat: FCN macht das halbe Dutzend voll
Generell legte der Zweitligist los wie die Feuerwehr. Hayashi scheiterte noch am Querbalken (9.), Uzun eröffnete dann nur eine Minute später einen furiosen Torreigen. Oberneuland wusste die vielen Angriffe der Nürnberger überhaupt nicht zu verteidigen und so stand es nach einer Viertelstunde bereits 0:3 aus Sicht der Gastgeber, Uzun (14.) und Hayashi (15.) blieben jeweils aus kürzester Distanz eiskalt.
Der DFB-Pokal am Samstag
Die Mittelfranken zeigten sich in der Folge weiter spielfreudig. Aber es klappte auch über Standards. Neuzugang Gürleyen veredelte eine Duman-Ecke per Kopf zum 4:0 (19.). Und der zweimalige Vorlagengeber durfte dann auch selbst seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis stellen. Duman ließ den Ball erst schnörkellos in der langen Ecke zappeln (24.) und verwandelte dann einen Strafstoß im Panenka-Stil, nachdem Uzun gefoult worden war (29.).
Somit war das halbe Dutzend bereits vor der Pause voll, aus Sicht des "Clubs" ein historisches Zwischenergebnis. Noch nie - weder in der Liga noch im Pokal - waren jemals sechs Tore in der ersten Halbzeit geglückt.
Uzun nicht zu stoppen, auch Goller trifft
Nach der Pause galt es dann eigentlich nur noch, die Partie wie ein Testspiel zu Ende zu bringen. Dementsprechend wechselte Christian Fiel sogar zwischen den Pfosten, Klaus ersetzte Mathenia. Auch Handwerker, Horn, Daferner und Goller kamen rein.
Doch das Spiel flachte merklich ab. Oberneuland stand etwas besser, profitierte aber in erster Linie davon, dass der Favorit einen Gang zurückgeschaltet hatte. Doch immer wieder ließ der FCN sein Können aufblitzen. Gymerah etwa fand mit seinem Zuspiel Uzun, der im zweiten Versuch gegen den eingewechselten Keeper Chernenko seinen Dreierpack perfekt machte (67.). Goller stellte kurz darauf per Kopf auf 8:0 (71.).
Lange sah es danach aus, als würde Gollers Treffer der Schlusspunkt einer einseitigen Partie sein. Doch dann erreichte ein langer Abschlag von Chernenko den ebenfalls eingewechselten Lambers, der seiner Mannschaft aus 18 Metern das umjubelte Ehrentor bescherte (89.). Eine Minute später machte Daferner dann nach einer feinen Kombination auf der anderen Seite den endgültig letzten Treffer des Nachmittags (90.).
Bereits am Dienstag (18.30 Uhr) empfängt der FC Oberneuland in der Bremen-Liga KSV Vatan Sport. Für die Nürnberger geht es am Sonntag (20. August) mit einem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück weiter.