Club-Coach Cristian Fiel schickte nach dem 1:1 beim SV Wehen Wiesbaden ein neues Trio auf den Rasen: Für Marquez (Gelbsperre) spielte Gürleyen, für die erkrankten Duman und Goller (krank) kehrten Uzun und Okunuki in die Startelf zurück.
Lautern hatte sich unter der Woche vom glücklosen Dimitrios Grammozis getrennt und installierte Friedhelm Funkel als Retter. Der 70-Jährige setzte im Vergleich zum 1:2 gegen Paderborn ebenfalls auf drei Neue: Zimmer, Kraus und Redondo kamen für Soldo, Ronstadt (beide nicht im Kader) und Niehues (Bank) zum Zug.
FCN bekommt Ache und Fans nicht in den Griff
Mit knapp zehn Minuten Verspätung begann das Duell in Nürnberg, Tennisbälle auf dem Rasen hatten die Verzögerung bedingt. Auf dem Rechteck tat sich zunächst wenig, Sicherheitsdenken hatten absolute Priorität. Der Club hatte mehr Ballbesitz, fand aber kaum Räume gegen sehr defensive Gäste, die brandgefährlich konterten (Ache, 10.).
Wenig später war das Spiel unterbrochen, weil sich Anhänger aus den Blöcken in den Innenraum begaben und ein Protestbanner aufspannten. Ordnungskräfte und Sicherheitsbeauftragte wurden gerufen, der Rückzug damit eingeleitet, der allerdings viele Minuten andauerte, bis Referee Michael Bacher die Partie wieder freigeben konnte.
Tachie mit der hochverdienten Führung
Nach 15 Minuten "Pause" erfolgte der Re-Start - gegen eine indisponierte und geradezu teilnahmslose FCN-Defensive mit klaren Vorteilen und Chancen für den FCK (Redondo, 29., Ache, 30., Ritter, 33., Kraus, 34.). Was sich abzeichnete, trat dann auch ein: Tachie hatte gegen die löchrige Club-Abwehr keine Mühe, aus fünf Metern zu vollenden. Wie schon im Hinspiel (3:1) und auch im Pokal (2:0) hatte der Flügelflitzer getroffen (34.).
2. Bundesliga - 22. Spieltag
Nach Minuten völliger Verunsicherung riss sich die Fiel-Elf wenigstens etwas zusammen, FCK-Keeper Krahl war einen Tick schneller am Ball als der durchgebrochene Uzun (40.). Bis auf einen Ache-Kopfball Richtung eigenes Tor (45.+6) war es das mit nennenswerten Offensivaktionen der lethargischen Nürnberger, die auch ansonsten in nahezu allen Bereichen hinterherhinkten.
Redondo verfehlt knapp
Wesentlich gefährlicher blieben die Gäste, die in kompakter Ordnung nahezu unantastbar blieben, im Konterspiel: Redondo näherte sich per Aufsetzer in der insgesamt 20-minütigen Nachspielzeit dem 2:0 an (45.+10).
Durchgang zwei startete der Club mit den Youngstern Hofmann sowie Jeltsch (Zweitliga-Debüt) - und traf auf sehr tief gestaffelte Gäste. Ein Freistoß von Wekesser (54.) versprühte etwas Gefahr für einen nach wie schwerfälligen FCN, der sich ohne Ideen immer wieder im Lauterer Abwehrnetz verstrickte und Glück hatte, dass Tachie nach einer Ecke im Fünfer keinen Druck hinter seinen Abschluss brachte (60.).
Uzun egalisiert mit Saisontor Nummer 11
Wie aus dem Nichts fiel der Ausgleich: Andersson machte den Ball im Zentrum fest und legte ab auf Uzun, der aus 20 Metern unhaltbar ins rechte Eck schlenzte (64.). Fast hätte der 18-Jährige seine starke Aktion gleich wieder zunichte gemacht, nach dem Fehlpass Uzuns schoss FCK-Joker Abiama knapp vorbei (69.).
Andersson und Schleimer lassen den Sieg liegen
Danach schlossen die Kontrahenten gefühlt einen Nichtangriffspakt und scheuten das Risiko. Viel spielte sich bei sehr überschaubarem Niveau in der neutralen Zone ab. Die Partie plätscherte so dahin, beide schienen mit einem Punkt zufrieden. In der Schlussphase war der Club dann aber doch drauf und dran, die Partie zu drehen - weder Andersson (89.) noch Schleimer (90.) wussten mit besten Chancen aber etwas anzufangen. Es blieb beim 1:1.
Für beide Teams stehen nun Derbys auf dem Programm: Der Club tritt am Sonntag (13.30 Uhr) die kurze Reise zum Klassiker nach Fürth an, Lautern empfängt am Samstag den KSC zum Südwest-Derby.