Nationalelf

Neuer nach Fehler: "Ich hätte ihn besser wegbringen müssen"

Nagelsmann sieht gegen Griechenland "Mischung" - und will keine Torhüterdiskussion

Neuer nach Fehler: "Ich hätte ihn besser wegbringen müssen"

Szene mit Folgen: Manuel Neuer verspringt der Ball unmittelbar vor dem 0:1 gegen Griechenland.

Szene mit Folgen: Manuel Neuer verspringt der Ball unmittelbar vor dem 0:1 gegen Griechenland. IMAGO/Jan Huebner

Eine "kleine Mischung" hatte Julian Nagelsmann beim späten Erfolg gegen die Griechen bei seinem Team gesehen. "Wir hatten seit langem wieder viele Ballverluste", haderte der Bundestrainer bei RTL mit der sehr mauen Leistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte. "Wir haben viel zu viel durchs Zentrum gespielt", was zudem "zu langsam und zu ungenau" gewesen sei. Und Ilkay Gündogan befand, dass das Spiel seines Teams "zu träge, ohne viel Intensität" gewesen sei. "Das war nicht unser Maßstab", meinte der DFB-Kapitän weiter.

Kroos: "Haben die Bälle zu einfach hergeschenkt"

Toni Kroos sah dies ähnlich: "Wir haben die Bälle zu einfach hergeschenkt, sind in zwei, drei Konter gelaufen und haben es schlecht gemacht. Es war fast zu viel Ruhe erste Halbzeit, wir haben zu fehlerhaft gespielt, es war zu unrund", erklärte der neuerliche Champions-League-Sieger, der seine so erfolgreiche Karriere nach der Heim-EM beenden wird.

FUSSBALL EM 2024 Vorbereitung Testspiel in Moenchengladbach Deutschland - Griechenland 07.06.2024 Torwart Manuel Neuer (Deutschland) *** FOOTBALL EURO 2024 preparation test match in Moenchengladbach Germany Greece 07 06 2024 Goalkeeper Manuel Neuer Germany

Folgt jetzt die Neuer-Debatte? "Hat er sich selber eingebrockt"

alle Videos in der Übersicht

EM 2024

Am Ende aber ordnete der 34-Jährige, der sechs Tage nach dem 2:0 gegen Borussia Dortmund als einer von fünf deutschen Akteuren 90 Minuten lang durchspielte, den letzten Test vor Turnierstart ein: "Man weiß ja, dass im Fußball schlechte Halbzeiten dazugehören. Wir wussten, dass wir vielleicht nicht so gut waren, wie wir gemacht wurden. Aber auch nicht so schlecht, wie wir davor gemacht wurden."

Podcast
Podcast
Folge 3: 7:1 - Sete a um
32:29 Minuten
alle Folgen

Nach Fehler: Bundestrainer stellt sich hinter Neuer

In das allgemein schwache Spiel der ersten Hälfte passte das 1:0 der Griechen gut hinein. "Das ist immer das Kreuz des Torhüters. Das war am Ende eine Fehlerkette. Wenn der Torhüter am Ende auch einen macht, dann kassierst du meistens ein Gegentor", meinte Nagelsmann, der sich trotz eines Patzers von Manuel Neuer, der einen haltbaren Schuss von Christos Tzolis zur Seite prallen ließ und so Giorgos Masouras sein Abstaubertor ermöglichte, erneut klar hinter seine Nummer eins stellte.

Intern werden wir weder den Fehler anschauen, noch diskutieren, noch an der Torwartfrage herumdoktern. Er hat mein Vertrauen.

Julian Nagelsmann über Manuel Neuer

"Ich lasse da keine Diskussion aufkommen, es ist alles in Ordnung". So habe Neuer nicht nur in der Anfangsphase mit zwei starken Paraden gegen Tzolis einen Rückstand verhindert, sondern auch in der zweiten Hälfte, befand Nagelsmann. "Intern werden wir weder den Fehler anschauen, noch diskutieren, noch an der Torwartfrage herumdoktern. Er hat mein Vertrauen. Er hat drei Weltklasseparaden gehabt, die zweifelsfrei nicht jeder hält. Es ist jetzt auch keine Anhäufung von Fehlern", meinte er weiter.

zum thema

Kritischer mit sich ging da schon Neuer selbst um. Zwar beruhe jeder Gegentreffer meist auf mehr als einem Fehler. Aber: "Ich schaue auf mich, und ich hätte ihn besser wegbringen müssen."

Nagelsmann lobt Joker und warnt vor Schottlands "extremer Wucht"

Viel Lob des Trainers erhielten derweil gerade die Einwechselspieler, die Nagelsmann im Verlauf der zweiten Hälfte ins Spiel brachte. Leroy Sané, der das 1:1 von Kai Havertz mit vorbereitete, habe es "gut gemacht, er hat einmal auch gut nach hinten verteidigt und hatte keine Schmerzen", erklärte Nagelsmann. Allgemein seien seine Joker "sehr gut reingekommen" - er sprach damit auch Benjamin Henrichs und seinen Lattenknaller kurz vor dem Siegtor von Pascal Groß an, das wiederum "ein sehr schönes Tor und auch ein wichtiges Tor" gewesen sei, so der Coach.

Nach zwei Tagen Pause für die Spieler am Wochenende geht es in Herzogenaurach nun am Montag weiter - dann mit der intensiven Vorbereitung auf den ersten EM-Gegner Schottland. "Das ist eine Mannschaft mit extremer Wucht, die mit viel Power versucht nach vorne zu spielen. Darauf wollen wir uns vorbereiten und haben dann hoffentlich einen guten Start", schloss der Bundestrainer.

jom

Bilder zur Partie Deutschland gegen Griechenland