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Nagelsmann über Rasenproblematik: "Das kann mit Kreuzbandrissen enden"

DFB-Coach bemüht einen Auto-Vergleich

Nagelsmann über Rasenproblematik: "Das kann mit Kreuzbandrissen enden"

Besorgt um seine Spieler: Julian Nagelsmann.

Besorgt um seine Spieler: Julian Nagelsmann. UEFA via Getty Images

Dass die Qualität beim dritten EM-Spiel des deutschen Teams gegen die Schweiz leiden könnte, steht bei Julian Nagelsmann im Hintergrund, wie er am Samstag betonte. "Um das Fußballerische mache ich mir keine Sorgen, eher um die Verletzungsgefahr der Spieler", sagte der Bundestrainer.

Anschließend nahm er Bezug auf zwei Szenen im Spiel zwischen Dänemark und England (1:1), das ebenfalls in Frankfurt stattfand. Kyle Walker und Jude Bellingham von den Three Lions waren dabei weggerutscht. "Das sind zwei Aktionen, die, wenn es blöd läuft,  auch mit Kreuzbandrissen enden können."

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In der jüngeren Vergangenheit wurde mehrmals deutlich, dass das Grün in Frankfurt den Ansprüchen nicht mehr genügt. Schon beim EM-Test der DFB-Elf im März gegen die Niederlande (2:1) waren die Spieler häufig ausgerutscht, das gleiche Bild dann beim angesprochenen EM-Spiel zwischen England und Dänemark am Donnerstag: Rasenfetzen brachen heraus, die Spieler hatten deutlich sichtbare Probleme mit dem Stand. "Selbst wenn man mit Eisenstollen gespielt hat, war der Platz sehr rutschig. Es ist offensichtlich nicht der beste Platz", sagte Dänemarks Nationalspieler Joakim Maehle vom VfL Wolfsburg. "Wir hatten Schwierigkeiten, darauf zu rennen."

"Ich will keinem zu nahe treten, aber er ist einfach nicht gut, sehr schwierig, sehr weich", bestätigte Nagelsmann und wählte einen Auto-Vergleich: "Bei kleinen Spielern ist es nicht so schlimm, bei schweren ist es, als wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt - das ist auch nicht so gut für die Unfallprophylaxe", sagte Nagelsmann. "Ich wünsche keinem, dass er sechs Monate ausfällt, weil er keinen Halt hat", so der 36-Jährige weiter.

Tah will sich an die Verhältnisse anpassen

Eine Ausrede für die Leistung dürfe der Rasen aber nicht sein. In der Kreisliga sei der Rasen oft schlechter und dennoch könne man dort manchmal guten Fußball sehen, meinte Nagelsmann. DFB-Abwehrspieler Jonathan Tah will das Beste aus den Verhältnissen machen. "Der Platz wird so sein, wie er ist, da müssen wir uns so gut es geht anpassen", sagte der Leverkusener.

Als Grund für den Zustand werden zwei im vergangenen November ausgetragene Footballspiele der NFL herangezogen. Der eigens dafür verlegte Hybridrasen war nach den beiden Partien so zerstört, dass er wieder ausgetauscht werden musste. Aus Kostengründen entschied sich der Stadionbetreiber danach für die Verlegung eines Naturrasens, der wegen des Wintereinbruchs und der starken Niederschläge wochenlang unter Wasser stand.

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