Bundesliga

Lob von Konkurrent Füllkrug: Moukoko drängt sich auf

Der Routinier bleibt entspannt und wichtig

Lob von Konkurrent Füllkrug: Moukoko drängt sich auf

Dortmunds Youssoufa Moukoko ist in Form.

Dortmunds Youssoufa Moukoko ist in Form. IMAGO/RHR-Foto

In den sozialen Medien kam Niclas Füllkrug in vielen Kommentaren nicht gut weg. Wie er es denn bitte wagen konnte, Jadon Sancho nicht den Elfmeter in Köln schießen zu lassen? Die Empörung, dem Briten seine fast flehende Bitte nicht zu erfüllen, war wie Meinungsäußerungen im Internet eben manchmal so sind: grenzenlos und wenig durchdacht. Denn Füllkrug, der so sein 50. Bundesligator erzielte, verwandelte zwölf seiner 13 Elfmeter, darunter die jüngsten elf. Kein anderer aktueller Bundesligaspieler weist derzeit eine so lange Elfmeterserie auf.

Und er war in Abwesenheit von Emre Can und Marco Reus vor allem der designierte Schütze, wie auch Trainer Edin Terzic nach dem Spiel verriet - und preisgab, dass er und das Team sich über diese Reihenfolge und ihre Einhaltung so ihre Gedanken gemacht haben - vor allem, nachdem Sebastien Haller im tragischen Saisonfinale im Mai vergangenen Jahres gegen Mainz einen Elfmeter verschossen hatte.

"Er hätte den mit Sicherheit auch verwandelt, und er wollte unbedingt wieder sein erstes Tor für den BVB machen. Aber das kommt dann sicher nächste Woche", schloss Füllkrug das Thema selbst nach dem Spiel. Und für ihn war das Tor nach zuvor drei Spielen ohne Erfolgserlebnis ohnehin auch ein Ausrufezeichen. Denn der 30-Jährige braucht Argumente gegen einen starken Konkurrenten um den im Normalfall einzigen Stürmer-Platz in Dortmunds Elf. Als für den Ex-Bremer nach 74 Minuten Schluss war, kam eben jener Konkurrent Youssoufa Moukoko und traf wie schon beim Jahresauftakt in Darmstadt bei seinem Kurzauftritt.

Füllkrugs Lob für Moukoko

Der 19-Jährige scheint nach einem schwierigen Jahr 2023 wieder in der Spur, seine Torquote ist beeindruckend. "Mouki kommt rein und trifft wieder. Der ist auf einem richtig guten Weg gerade und macht es richtig gut. Das fällt auch im Training auf", lobte Füllkrug den Youngster.

Auch in Abwesenheit des immer noch verletzten Haller, der beim Afrika-Cup bisher ohne Einsatz blieb, lebt der Dortmunder Konkurrenzkampf ganz vorne. Ein Platz ist im wieder etablierten 4-1-2-3 zentral zu vergeben, zwei unterschiedliche Typen bewerben sich darum. Moukoko mit seiner Dynamik und seinem ausgeprägten Tordrang ist der direktere Spieler, lebt aktuell aber auch davon, dass er meist mehr Räume hat als sein Sturmkollege. Füllkrug muss erst einmal hart arbeiten: Mit dem Rücken zum Tor gegen mehrere Gegenspieler war er in der Hinrunde im Dortmunder Ballbesitz fast häufiger 30 Meter vor dem Tor zu finden als im Strafraum, mehr Prellbock und Wandspieler als Abschlussspieler. Füllkrug kommt im Vergleich zu Moukoko entsprechend auf deutlich mehr Vorlagen, legt mehr Torschüsse auf, ist zweikampf- und kopfballstärker und legt mehr Bälle für die Mitspieler ab.

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Bekommt Moukoko also demnächst mal wieder eine Chance von Beginn an, zumal sich das Dortmunder Spiel aktuell von weiten Bällen auf den wuchtigen Füllkrug emanzipieren soll? Angesichts der im Vergleich zum wilden Herbst wenigen englischen Wochen ist eine große Rotation derzeit nicht nötig, je nach Gegner könnte der quirlige Youngster aber eine Option sein. Doch auch Füllkrug dürfte vom neuen Aufbau mit gefährlichen Flügelspielern profitieren und häufiger im Strafraum zum Abschluss kommen als bisher.

Patrick Kleinmann

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