Bundesliga

Dank Maatsen: Dortmunds neue Idee mit Ball

Aufbauspiel im 3-2-2-3 greift dank Maatsen

Dortmunds neue Idee mit Ball

Antreiber beim BVB in Köln: Neuzugang Ian Maatsen.

Antreiber beim BVB in Köln: Neuzugang Ian Maatsen. IMAGO/Laci Perenyi

Ein Tor nach einer Ecke, eins per Elfmeter, ein schneller Konter und in der Nachspielzeit immerhin ein fein herauskombinierter Treffer gegen längst geschlagene Kölner: Die Treffer vom 4:0-Sieg von Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende ließen keine Rückschlüsse darauf zu, ob der BVB nach mauen Auftritten vor der kurzen Winterpause endlich auch spielerisch einen Schritt nach vorne machen konnte - das wurde erst auf den zweiten Blick klarer.

Wie schon bei einigen spielerisch besseren Auftritten der Hinrunde agierte Dortmund mit Ball über weite Strecken der Partie in einem 3+2-Aufbau, also mit drei Verteidigern auf einer Linie und zwei Sechsern davor. Neuzugang Ian Maatsen agierte als inverser Außenverteidiger, rückte also von seiner Flügelposition ein und agierte neben Salih Öczan und später Marcel Sabitzer als zweiter Sechser. Das Ergebnis: Zusammen mit den beiden etwas nach außen tendierenden Achtern bildete der BVB viele Positions-Dreiecke und schuf damit eine Auswahl an Anspielstationen.

Mit Ball findet er immer die richtigen Lösungen.

Gregor Kobel über Ian Maatsen

Im Kölner Anlaufsystem gegen den Ball musste zur Absicherung der Achter also häufig ein Außenverteidiger vorrücken, die Dortmunder Außen kamen bei Überspielen der ersten Linie immer wieder in Eins-gegen-eins-Situationen, Stürmer Niclas Füllkrug schuf oft sogar Überzahl. Entscheidend war dafür in vielen Situationen aber Maatsen, der sich oft tief anbot, den Ball vom Keeper oder aus der Dreierreihe verteilte und sofort mit Dynamik vorrückte. Ganz so übrigens, wie es Dortmund vor allem in Person von Offensiv-Trainer Nuri Sahin im Trainingslager immer wieder einüben ließ - nur dort noch ohne die Chelsea-Leihgabe.

Was in den Einheiten mit Özcan oder Emre Can und in den beiden Testspielen in Marbella noch oft fehlerhaft war, funktionierte in Köln dank des Niederländers in einigen Situationen schon sehr gut, weil Maatsen mit seiner Ballsicherheit, Übersicht und guten Positionierung spielerisch deutlich stärker ist als die beiden Stamm-Sechser, deren größte Stärken im Spiel gegen den Ball liegen.

Maatsen mit den meisten Ballkontakten

"Er möchte immer den Ball haben und macht es sehr clever, auch wie er sich positioniert. Mit Ball findet er immer die richtigen Lösungen", adelte Keeper Gregor Kobel seinen neuen Mitspieler. 115 Ballkontakte hatte der am Ende, die meisten seines Teams. Und, ob dieser Menge noch beeindruckender: 93 Prozent seiner 84 Pässe kamen beim Mitspieler an.

Patrick Kleinmann