Bundesliga

Kobel statt Upamecano: Darum wertet die DFL das 1:0 als Eigentor

Negativer Elfmeter-Rekord des FC Bayern

Kobel statt Upamecano: Darum wertet die DFL das 1:0 als Eigentor

Das Missgeschock des Topspiels: Dortmunds Gregor Kobel haut am Ball vorbei.

Das Missgeschock des Topspiels: Dortmunds Gregor Kobel haut am Ball vorbei. IMAGO/MIS

Viel verrückter geht es nicht: In der zwölften Minute, Borussia Dortmund war bis dahin sogar etwas besser im Spiel als der FC Bayern, schlug Verteidiger Dayot Upamecano einen weiten Ball aus der eigenen Hälfte vorbei an Freund und Feind. Ein Pass ins Nirvana, doch dann passierte das Unglaubliche: BVB-Keeper Gregor Kobel senste am Ball vorbei, der hinter ihm zum Erstaunen aller in der Allianz-Arena ins Tor trudelte.

Freudig begleitet vom nicht im Abseits stehenden Leroy Sanè, der nicht mehr eingriff. Fassungslosigkeit auf beiden Seiten. Hier aus Bestürzung, dort aus Freude. Joshua Kimmich nannte den Treffer "pures Glück", Thomas Müller sprach von einer Befreiung und einem Brustlöser. Und Upamecano? Wollte sich die Szene am Samstagabend nochmals anschauen und hoffte, dass der Treffer ihm gutgeschrieben wird.

Upamecano hofft vergeblich - Eishockey als Beispiel?

Daraus wird allerdings nichts, die DFL wertet das 1:0 als Eigentor von Gregor Kobel. Erstens, weil bei Upamecanos Schlag keine Torerzielungsabsicht vorlag. Das allein reicht aber nicht und wäre mindestens diskussionswürdig, denn eine abgerutschte Flanke zum Beispiel wird am Ende auch dem Flankengeber gutgeschrieben, wenn sonst niemand mehr am Ball war.

Genau dies ist der zweite, entscheidende Faktor: Kobel berührte den Ball bei seiner völlig missglückten Aktion, deshalb ein Eigentor. So schön wie empfehlenswert wäre für den Fußball die Regel aus dem Eishockey: Da wird einfach jenem Spieler der Treffer gutgeschrieben, der als letzter am Puck war, Eigentore gibt es nicht.

Bayerns Elfmeter-Serie

Fast genauso kurios, wenn auch unerheblich für den Spielausgang: Schon wieder verursachte der FC Bayern einen Elfmeter, im dritten Spiel in Serie, vier insgesamt. Dieses Missgeschick in drei aufeinander folgenden Partien passierte den Münchner zuvor noch nie in ihrer Bundesligageschichte.

Spiele des FC Bayern mit Elfmetern

Vier Strafstöße in so kurzer Zeit sind allerdings keine Premiere: 1972/73 "schafften" die Bayern sogar vier in zwei Spielen, davon drei am 21. Spieltag gegen Hertha BSC, dazu einer am 22. Spieltag gegen Wuppertal. Alle vier Strafstöße 2023 verwandelte der Gegner, alle wurden von unterschiedlichen Spielern verursacht: Matthijs de Ligt gegen Augsburg, Benjamin Pavard und Upamecano gegen Leverkusen, Serge Gnabry gegen den BVB.

Zumindest Upamecano ist im nächsten Spiel in Freiburg davor gefeit, er fehlt am kommenden Samstag wegen seiner fünften Gelben Karte.

Frank Linkesch

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