22. Spieltag
FCC-Coach Henning Bürger musste auf vier Spieler verzichten. Pasqual Verkamp (Rote Karte gegen Zwickau) und Bastian Strietzel (fünfte Gelbe Karte gegen Babelsberg) fehlten gesperrt, Marcel Hoppe (Leiste) und Alexander Prokopenko (Adduktorensehnenanriss) verletzt. Für Strietzel rückte Maurice Hehne in die Innenverteidigung. Im Angriff schenkte Bürger zudem Cemal Sezer das Vertrauen. Der Neuzugang ersetzte Benjamin Zank.
BFC-Trainer Dirk Kunert, der von Juli 2020 bis Oktober 2021 den FCC noch selbst gecoacht hatte, wechselte seine Startformation zum jüngsten 2:2-Ausrutscher gegen Eilenburg auf nur einer Position. Für Mc Moordy King Hüther rotierte Tobias Stockinger ins Team.
Furioser Start
Das Traditionsduell startete ohne großes Abtasten. Bereits nach drei Minuten gab es den ersten Aufreger. Steffen Eder schickte Stockinger mit einem Freistoß aus der eigenen Hälfe, dessen Flanke von links blockte Burim Halili mit dem Arm. Schiedsrichter Max Kluge zögerte nicht: Handelfmeter. Rufat Dadashov übernahm die Verantwortung und schickte Kevin Kunz ins falsche Eck zur Berliner Führung (4.). Den frühen Nackenschlag steckten die Gastgeber gut weg. Ken Gipson wurde nach einem Einwurf nicht gestört, zog von rechts Richtung Strafraum und bediente mit viel Gefühl den eingelaufenen Elias Löder, der mit dem Kopf Leon Bätge überwand. Alles zurück auf null damit nach sechs Minuten.
Anschließend wurde es deutlich ruhiger, Abschlüsse waren Mangelware, viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab. In der 28. Minute lag der Ball dennoch erneut im Jenaer Tor. Stockinger setzte sich im Laufduell gegen Felix Boelter durch, Halili eilte seinem Mitspieler ab der Grenze zum Sechzehner zur Hilfe und fälschte Stockingers Querpass unglücklich sowie unhaltbar für Kunz ins kurze Eck ab - 2:1 für den BFC Dynamo.
In der 38. Minute ertönte Kluges Pfeife erneut - wieder gab es Handelfmeter, diesmal für Jena, nachdem der grätschende Chris Reher Löders Schuss mit dem Rücken und anschließend dem Ellbogen blockte - kein "Muss-Elfmeter". Lukas Lämmel nahm sich der Sache an und schob den Ball in die Mitte (39.). Kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs wurde es noch einmal hektisch, weil Kunerts Co-Trainer Nils Weiler einen schnellen Einwurf der Jenaer verhinderte. Schiedsrichter Kluge packte dafür den roten Karton aus (43.). In der Nachspielzeit hatte der FCC noch die dicke Gelegenheit zur Führung. Sezer behauptete an der linken Grundlinie den Ball, legte in den Rückraum zurück auf Gipson, der jedoch am starken Bätge scheiterte.
Berlin erfolgreich, Jena spielbestimmend
Der zweite Abschnitt begann verhalten. Es dauerte etwas, bis die Begegnung wieder Fahrt aufnahm. In der 59. Minute gingen die Hauptstädter das dritte Mal in Führung. Joey Breitfeld marschierte durch die Jenaer Hälfte, chippte den Ball perfekt in den Lauf von Alexander Siebeck, der dem unglücklich agierenden Kunz den Ball durch die Hosenträger schob. Die Thüringer steckten aber weiterhin nicht auf, gingen erneut auf die schnelle Antwort. Löder (60., 63.) und Gipson (62.) vergaben ihre Möglichkeiten jedoch. Aber die Bürger-Elf kontrollierte die Begegnung nun. Der BFC Dynamo stand phasenweise durchaus tief, lauerte auf den entscheidenden Konter. Gefährliche Torchancen erspielte sich Jena aber kaum mehr.
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Vier Minuten vor dem Ende wurde es im Jenaer Strafraum nach einem Eckball kurios. Halili klärte mit dem Kopf, die Kugel flog im hohen Bogen Richtung Auslinie, wo der eingewechselte Joshua Endres den Ball mit den Händen aus der Luft fischte, dabei aber noch deutlich im Spielfeld stand. Diesmal blieb Kluges Pfeife jedoch stumm, auch weil Linienrichterin Jennifer Schubert kein Signal gab. Die folgende Ecke zog erneut Amar Suljic direkt aufs Jenaer Tor, Kunz klärte gerade noch auf der Linie in Volleyballer-Manier (88.) - der letzte Aufreger in einer sehr unterhaltsamen Partie.
Der BFC Dynamo erhöht durch das 3:2 den Druck auf Spitzreiter Greifswald, der am Sonntag noch Lok Leipzig empfängt, ehe nächsten Freitagabend das Gipfeltreffen bevorsteht. Für den FC Carl Zeiss Jena geht es bereits am Dienstag weiter. Der FCC gastiert beim FC Eilenburg zu einem Nachholspiel.