Die Hoffnungen des 1. FC Kleve auf den Klassenerhalt schwinden immer mehr. In Verl kamen die Niederrheiner zwar zu einem nicht unverdienten 2:2, rutschten aber dennoch in der Tabelle auf den letzten Platz zurück. Den Sportlichen Leiter Klaus Hilpert veranlasste das zu der sarkastischen Bemerkung: "Wir haben kaum noch eine Chance, und das ist unsere Chance." Und Trainer Georg Kreß sprach vom verdienten Punktgewinn, "der aber auch nicht viel bringt".
Hinter dem 1. FC Kleve liegen ereignisreiche Tage. Zunächst lief die Jahreshauptversammlung nach den vergangenen Turbulenzen erstaunlich harmonisch ab. FC-Vorsitzender Uwe Dönisch-Seidel konnte zudem glaubhaft versichern, dass die Verbindlichkeiten für die laufende Saison von 266000 Euro durch Sponsorenzusagen von 300000 Euro gedeckt sind.
Der 1. FC Kleve hat den Klassenverbleib noch nicht abgeschrieben. Durch den erst zweiten Heimsieg der Saison - nur gegen Schalke (3:2) wurde vor sieben Monaten am Bresserberg zuvor gewonnen - konnte der Abstand zu Rang 15 auf fünf Zähler verkürzt werden. Kleves Matchwinner im Kellerduell waren der eingewechselte Mirko Urban, der den vorentscheidenden Foulelfmeter zum 2:1 verwandelte und die Vorlage zum 3:1 lieferte, und der zweifache Torschütze Marcel Podszus.
Der 1. FC Kleve kann allmählich für die NRW-Liga planen. Trotz einer engagierten Vorstellung reichte es auch gegen Oggersheim nicht zum ersten Sieg seit dem 25. Oktober (5:4 in Cloppenburg). Immerhin konnte Mark Zeh per Kopfball die frühe Gästeführung durch Monettas direkt verwandelten Freistoß ausgleichen.
Riesenenttäuschung in Münster: Nach drei Niederlagen zu Beginn der Rückrunde scheint beim SC Preußen das mit einem hohen Aufwand betriebene Unternehmen Wiederaufstieg zu platzen.
Der SC Preußen Münster läuft Gefahr, den direkten Wiederaufstieg frühzeitig aus den Augen zu verlieren. Nach zwei Auswärtsniederlagen zum Auftakt der Rückrunde muss die Mannschaft am Sonntag im Spitzenspiel gegen den SC Verl mit aller Macht gewinnen, um im Titelrennen zu bleiben.
Auch Detlev Dammeier ist vorgewarnt. "Obwohl ich nicht aus der Region komme, ist mir schon bewusst, dass ein Spiel Arminia gegen Münster immer etwas Besonderes ist", sagt der 38-jährige Ex-Profi (524 Erst- und Zweitligaspiele/38 Tore für Hannover, Wolfsburg, Hamburg und Bielefeld) vor dem Aufeinandertreffen der beiden alten Rivalen.
Das Unternehmen Wiederaufstieg setzt Preußen Münster seit Montag fort. Drei Siege in Folge vor der Pause haben die Stimmung spürbar verbessert und die Chancen deutlich erhöht.
Im zehnten Spiel hat es Preußen Münster erwischt, der Spitzenreiter bezog seine erste Niederlage. Nach einer schwungvollen Anfangsphase verloren die Preußen ihre spielerische Linie und gerieten zum fünften Mal in Folge in einem Heimspiel in Rückstand, als Baum nach einer Ecke per Kopfball verwandelte.
Zwei Spiele, zwei magere Punkte gegen zwei Aufsteiger - so hatte sich Preußen Münster den Start in die Oberliga überhaupt nicht vorgestellt. Der Aufstiegsfavorit schwächelt, er hat sich an die veränderte Spielweise in der vierten Liga noch nicht gewöhnt.
Seit zehn Tagen sind Preußen Münsters neuer Trainer Georg Kreß und Teammanager Carsten Gockel im Amt. Ihr Auftrag: Sie müssen einen komplett neuen Kader erstellen. Mit 22 Spielern möchte Kreß in die Saison starten, aktuell hat noch kein Spieler unterschrieben.