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Ende einer Ära: Belichick nicht mehr Head Coach der Patriots

Nach 24 Jahren in New England

Ende einer Ära: Belichick nicht mehr Head Coach der Patriots

Bill Belichick ist nicht mehr Head Coach der New England Patriots

Bill Belichick ist nicht mehr Head Coach der New England Patriots Getty Images

Mehrere NFL-Insider berichteten am Donnerstag über die Trennung, die ESPN zuerst vermeldete. Am Donnerstagabend machte es Belichick dann selbst offiziell. In seiner gewohnt trockenen Art verkündete der 71-Jährige bei einer Sonderpressekonferenz das Ende seiner Amtszeit: "Nach längeren Diskussionen haben Robert (Kraft, Besitzer der New England Patriots, Anm. d. Red.) und ich gemeinsam beschlossen, getrennte Wege zu gehen", erklärte Belichick den anwesenden Medienvertretern. Berichte über das bevorstehende Ende einer großen Ära in Foxborough hatte es schon seit Monaten gegeben, spätestens seitdem die Saison der Patriots mit der 6:10-Niederlage gegen die Indianapolis Colts in Frankfurt am 12. November 2023 einen absoluten Tiefpunkt erlebte.

Sechs Super-Bowl-Siege

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Nach dem 3:17 gegen die New York Jets beendeten die Patriots die Spielzeit mit einer Blanz von 4-13 und verpassten die Play-offs zum dritten Mal in Folge. Im kommenden Draft dürfen sie an Position 3 wählen. Zeit für einen Neuanfang - ohne den erfolgreichsten Head Coach der NFL-Geschichte, dessen beeindruckende Liste an Erfolgen mit den Patriots folgende beinhaltet: Sechs Super-Bowl-Siege (bei insgesamt neun Auftritten), neun Conference-Championships, 17 Divisionstitel, 21 Spielzeiten mit positiver Bilanz, eine davon (2007) ungeschlagen.

Eng verbunden sind diese Erfolge natürlich mit Quarterback Tom Brady, den die Patriots im Jahr 2000, als auch Belichick nach New England kam, in der 6. Runde des Drafts an 199. wählten. Seit Bradys Abgang im Frühjahr 2020 zeigte die Tendenz bei den Patriots kontinuierlich nach unten. Einige Fehler wurden gemacht - auch von Belichick.

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Belichicks Vertrag in New England lief eigentlich noch ein Jahr. Doch nach intensiven Gesprächen unter der Woche sei man zum Schluss gekommen, dass ein vorzeitiges Ende der Beziehung nötig sei, das erklärten sowohl Belichick als auch Teambesitzer Robert Kraft auf der Pressekonferenz am Donnerstagabend. Die Trennung sei "freundschaftlich" von statten gegangen, betonte Kraft weiter und dankte seinem langjährigen Coach für seine Arbeit. "Was Bill hier erreicht hat, wird niemals wiederholt werden können", erklärte der 82-Jährige. Es werde schwierig sein, Belichick "an einer anderen Seitenlinie" zu sehen, erklärte Kraft weiter, doch er wünsche ihm für die Zukunft jeglichen Erfolg - "außer gegen die Patriots". 

Noch 14 Siege fehlen Belichick zu Shula

Die Patriots werden Belichick auf dem Weg zu einem anderen Team keine Steine in den Weg legen und ihn ohne Gegenwert ziehen lassen. Denn aufhören will der 71-Jährige noch nicht. 14 Siege fehlen Belichick (333 gewonnene Spiele in der NFL) schließlich nur noch, um in der ewigen Bestenliste mit dem legendären Don Shula (347 Siege) gleichzuziehen. An Interessenten dürfte es nicht mangeln, zahlreiche Teams suchen noch nach einem Head Coach für die neue Saison - unter anderem die Atlanta Falcons, denen bereits Interesse nachgesagt wird.

Im Football kommt es dieser Tage damit zu mehreren bemerkenswerten Einschnitten. Am Mittwoch hatten die Seattle Seahawks vermeldet, nicht mit Head Coach Pete Carroll in die kommende Saison zu gehen. Außerdem erklärte mit Alabama-Coach Nick Saban der erfolgreichste Coach der College-Football-Geschichte seinen Rücktritt. Saban ist eng mit Belichick befreundet.

ski

Tom Brady - Der mit sieben Ringen erfolgreichste Quarterback der NFL-Geschichte