NHL

Ein cleverer Architekt und zwei hohe Draftrechte: Floridas Weg zum Champion

Die Schlüsselfaktoren zum Stanley-Cup-Sieg 2024

Ein cleverer Architekt und zwei hohe Draftrechte: Floridas Weg zum Champion

Der Architekt des Erfolgs und sein Schützling: Floridas General Manager Bill Zito (li.) und Power Forward Matthew Tkachuk.

Der Architekt des Erfolgs und sein Schützling: Floridas General Manager Bill Zito (li.) und Power Forward Matthew Tkachuk.

Typischerweise entwickelt sich ein Meisterteam in der NHL ein wenig aus sich selbst heraus, durch frühes Draften und anschließend jahrelangen Aufbau. Für die Panthers gilt dies allerdings nur teilweise. Denn zwar wurden Kapitän Aleksander Barkov (an zweiter Stelle im Draft 2013) und Aaron Ekblad (sogar an erster Stelle 2014) gezogen. Doch sämtliche anderen Stammkräfte stammen nicht aus dem eigenen Stall. Kleine Ausnahme ist dabei Dmitry Kulikov, der Florida 2009 an 14. Stelle gezogen hatte, der von 2016 bis 2023 aber für sieben weitere NHL-Klub tätig war, ehe er nach Sunrise zurückkehrte.

Mut auf dem Transfermarkt wird belohnt

Die Basis mit Barkov und Ekblad mag vorhanden gewesen sein, der Rest aber war die Arbeit von General Manager Bill Zito. Sergei Bobrovsky nahm der neue Sportchef quasi von seinem alten Arbeitgeber Columbus Blue Jackets mit. Auch wenn der Russe in seinen ersten zwei Jahren in Florida schwächelte - ein Keeper mit Starpotenzial blieb er immer. Die Akquise von Gustav Forsling, der von der Waiverliste umsonst zu den Panthers wechselte, war eine einzige Erfolgsgeschichte. Der Schwede entwickelte sich zum vielleicht besten Verteidiger eines Teams.

Das Spiel 7 um den Stanley Cup

In Sachen Tauschgeschäften und Free-Agent-Verpflichtungen bewies Zito indes ein ebenso gute Händchen: Matthew Tkachuk (in einem Blockbuster-Deal mit Jonathan Huberdeau mit Calgary), Sam Bennett oder Vladimir Tarasenko kamen per Tausch, ebenso Carter Verhaeghe, dessen Transferrechte ausgerechnet vom Lokalrivalen Tampa Bay erstanden wurden. Das finale Puzzlestück war am Ende zweifellos Chefcoach Paul Maurice, der 2022 nach dem Abschied aus Winnipeg bei den Panthers anheuerte. Am Ende von Zitos kluger Komposition stand der Stanley Cup 2024.

Bricht das Team nun auseinander?

So groß die Freude über den Titelgewinn, so schwierig ist es in Zeiten des Salary Cap, ein erfolgreiches Team auch beisammen zu halten. Das gilt auch für die Panthers. So laufen im Angriff die Verträge mit dem entscheidenden Siegtorschützen Sam Reinhart, der in der Hauptrunde zuvor zudem mit 57 Toren eine Karrierebestmarke feierte, ebenso aus wie der von Vladimir Tarasenko sowie den wertvollen Zwei-Wege-Stürmern Kevin Stenlund und Kyle Okposo. In der Abwehr gilt gleiches für den besten Offensivverteidiger Brandon Montour und die Routiniers Oliver Ekman-Larsson und Kulikov.

Alle dieser Spieler dürften Zito kaum halten können, zumal gerade Reinhart und Montour massive Gehaltserhöhungen erhalten dürften. Floridas Vorteil allerdings sind nicht nur die mäßigen Steuern in Florida im Vergleich zu anderen NHL-Standorten, sondern auch die Cap-Situation selbst: Denn immerhin rund 20 Millionen US-Dollar können die Panthers - auch aufgrund der von 83,5 auf 88 Millionen Dollar steigenden Gehaltsobergrenze - ausgeben. Und so dürfte Zito zwar nicht alle Meisterspieler halten können, aber dennoch viele.

Der Meister-Kader der Florida Panthers im Überblick:

Tor: Sergei Bobrovsky, Anthony Stolarz.

Abwehr: Aaron Ekblad, Oliver-Ekman-Larsson, Gustav Forsling, Dmitry Kulikov, Niko Mikkola, Brandon Montour.

Angriff: Aleksander Barkov, Sam Bennett, Nick Cousins, Anton Lundell, Eetu Luostarinen, Ryan Lomberg, Steven Lorentz, Kyle Okposo, Sam Reinhart, Evan Rodrigues, Kevin Stenlund, Vladimir Tarasenko, Matthew Tkachuk, Carter Verhaeghe.

Aufgeführt sind nur diejenigen Spieler, die die Kriterien dafür erfüllen, dass ihr Name auf den Stanley Cup graviert werden darf. Hierfür muss der betreffende Spieler mindestens 41 Partien in der Hauptrunde absolviert haben oder ein Spiel im Stanley-Cup-Finale.

jom

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