Zagallo verzichtete auf Aldair, mußte zudem den gesperrten Cesar Sampaio ersetzen; es kamen Goncalves und Denilson. Bei Norwegen spielte Leonhardsen für Solbakken. Die Brasilianer kostete ihre überhebliche Spielweise den Sieg; die Norweger gewannen deswegen, weil sie in den letzten zehn Minuten vom Engagement her alles gaben, weil sie in Tore André Flo einen großartigen Einzelkämpfer im Angriff hatten und weil ihnen der Schiedsrichter einen Elfmeter schenkte. Beide Teams spielten in ihren bekannten Formationen. Aus Brasiliens Abwehrreihe löste sich Cafu permanent und wurde so gleichsam zu einem Rechtsaußen, über links schaltete sich immer wieder Roberto Carlos ein. Eingesetzt wurden die beiden Flügelspieler sowie die zwei Spitzen aus der Tiefe von Dunga und Leonardo sowie in der Halbposition von den Mittelfeldspielern Rivaldo und Denilson. Brasilien wollte zumeist nicht oder wenn, dann nur spielerisch locker; Norwegen konnte lange nicht. Die einzige Spitze Tore André Flo rackerte vorne zwar emsig, wurde aber zu wenig unterstützt. Erst als die Skandinavier alles für ihr Überleben in diesem Turnier riskieren mußten, spielten sie nach vorne - meist hoch und damit dank ihrer Wucht letztlich wirkungsvoll. Aus Marseille berichten Thomas Hennecke und Karlheinz Wild