Bundesliga

Brandts "Schockstarre" nach Rose-Aus: "Vom Postillon, oder?"

BVB-Profi zu Gast bei "kicker meets DAZN"

Brandts "Schockstarre" nach Rose-Aus: "Der Artikel ist vom Postillon, oder?"

Aus nach nur einem Jahr Zusammenarbeit beim BVB: Julian Brandt (li.) und Marco Rose.

Aus nach nur einem Jahr Zusammenarbeit beim BVB: Julian Brandt (li.) und Marco Rose. IMAGO/Kirchner-Media

"Ich war mit meiner Freundin frühstücken und war danach zehn Minuten komplett in Schockstarre, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte", erzählt der BVB-Profi im Podcast über den Freitagvormittag, an dem sein Verein die Trennung von Rose bekanntgegeben hatte. "Ich wusste nichts davon, dass es auch nur annähernd im Raum steht oder sich anbahnt."

In dem am Samstag - noch vor der Verkündung von Edin Terzic als Rose-Nachfolger - geführtem Gespräch berichtet Brandt weiter: "Ich kann mich daran erinnern, dass ein Kumpel mir einen Screenshot geschickt hat. Meine erste Antwort war: 'Der Artikel ist vom Postillon, oder?' Er sagte: 'Nee, das ist die offizielle BVB-Seite.' Dann bin ich selbst draufgegangen und dann stand das da wirklich ... Ich habe mit vielem gerechnet, was in diesen Tagen passieren könnte, aber das ist krass. Am Ende ist das die Schnelllebigkeit des Fußballs und es ist nicht mein Job, das zu bewerten - aber ich war schon überrascht."

Ich hatte schon das Gefühl, dass es eine langfristige Geschichte ist.

Julian Brandt über Marco Rose

Die genauen Gründe für den Trainerwechsel seien ihm nicht klar, so der Nationalspieler weiter. "Was ausschlaggebend war, weiß ich auch nicht so genau", erklärt er. "Aufgrund der Saison war man unzufrieden und es ist klar, dass es vielen nicht genug war. Aber ich hatte schon das Gefühl, dass es eine langfristige Geschichte ist, dass er auch Bock hat, etwas aufzubauen und dass man ihm die Zeit gibt."

Gerade Roses Spielstil hält Brandt für einen, der diese Zeit gebraucht hätte. "Was oft nicht berücksichtigt wird", sagt Brandt im Podcast, "ist, dass Marco Rose extrem pressinglastig spielen lässt. Ich hatte zweieinhalb Jahre Pressingfußball unter Roger Schmidt und der (Rose, Anm. d. Red.) ist sogar noch pressingverrückter. Pressing an sich lernst du nicht in drei, vier Monaten, du musst dir das aneignen."

Zudem habe die Personallage - oft viele Ausfälle und Verletzte - beim BVB keine Stabilität zugelassen. "Du musst es mit allen elf machen", erklärt Brandt. "Wenn ein, zwei Mann nicht mitmachen, wird das komplett ausgehebelt. Dadurch, dass wir nicht die Basis und immer wieder neue Spieler hatten, die da mitgemacht haben, war das mega wild."

In Roses Pressing-Stil müsse man "darauf bauen können, dass du Spieler hast, die immer denselben Ablauf haben", findet Brandt. "Wir hatten Erling gefühlt die halbe Saison nicht, Donyell Malen musste Stürmer spielen, aber auch mal außen. Ich musste außen spielen, aber auch wieder auf die Acht gehen. Marco Reus war Zehner, musste aber auch nach außen gehen. Wir mussten oft was an der Formation ändern." So habe man "nicht die Basis gehabt, an der du dich festhalten kannst, auch mal drei, vier Spiele nacheinander zu gewinnen."

Warum bislang jeder Trainer in seiner Karriere die gleichen Anforderungen hatte, auf welcher Position er sich in der deutschen Nationalmannschaft sieht - und warum er ein Faible für Disney-Musicals hat, erklärt Brandt ebenfalls in der neuen Folge "kicker meets DAZN".

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KMD - EM 2024 #3 (DEU-SUI)
01:28:34 Stunden
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