Bundesliga

Bekanntgabe noch diese Woche: Schuster folgt auf Streich

Bisheriger Verbindungstrainer wird erstmals Chefcoach

Bekanntgabe noch diese Woche: Schuster folgt auf Streich

Gleiche Blickrichtung: Julian Schuster (li.) beerbt Christian Streich beim SC Freiburg.

Gleiche Blickrichtung: Julian Schuster (li.) beerbt Christian Streich beim SC Freiburg. picture alliance/dpa

Die Länderspielphase bietet angemessenen Raum für die große personelle Zäsur auf der Freiburger Trainerposition nach über zwölf Jahren. Der Montag und die ersten Tage danach standen und stehen im Zeichen des Abschieds von Erfolgstrainer Christian Streich. Das wird auch bis zum finalen öffentlichen Auftritt des 58-Jährigen am 18. Mai im Rahmen des Spiels bei Union Berlin noch so weitergehen.

Dessen sind sich die Verantwortlichen bewusst. "Der Augenblick, diese so besondere Zeit final zu würdigen, ist noch nicht gekommen, da die gemeinsame Reise hier und heute nicht zu Ende ist. In den ausstehenden acht Bundesligaspielen gibt es gemeinsam noch zu viel zu erreichen", ließ sich Sportvorstand Jochen Saier am Montag in der Pressemitteilung zum Streich-Ende zitieren.

Schuster-Vollzugsmeldung für Donnerstag oder Freitag geplant

Zunächst wird aber zumindest vorübergehend auch eine andere Person in den öffentlichen Fokus rücken: Streichs Nachfolger. Saier kündigte eine zeitnahe Verkündung an. Die heiße Spur zum früheren SC-Kapitän und aktuellen Verbindungs- und Co-Trainer Julian Schuster, von der der kicker bereits am Montag berichtete, hat zu belastbaren Fakten geführt.

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Der 38-Jährige steigt innerhalb des bestehendes Trainerteams zum Chefcoach auf. Zur neuen Saison wird Schuster erstmals hauptverantwortlich eine Mannschaft trainieren - und das direkt in der Bundesliga. Die Verkündung der Personalie ist nach kicker-Informationen noch für diese Woche geplant, soll am Donnerstag oder Freitag erfolgen.

Große Fußstapfen für eigene Talente - ähnlich wie bei Atubolu

Der SC bleibt damit seiner Philosophie treu, in erster Linie die eigenen Talente zu (be-)fördern, ihnen mit Mut, Überzeugung und Geduld auch mal sehr große Fußstapfen anzuvertrauen. Jüngstes Beispiel: Zu Beginn dieser Saison stieg Eigengewächs Noah Atubolu zum Stammkeeper auf, ohne zuvor ein Bundesligaspiel absolviert zu haben.

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Fehler und mindestens vorübergehende Qualitätseinbußen im Vergleich zum Vorgänger Mark Flekken, der als niederländischer Nationalkeeper in der besten Form seiner Karriere für 13 Millionen Euro nach Brentford in die Premier League wechselte, waren einkalkuliert und werden als Teil des Entwicklungsprozesses begriffen.

So ähnlich wird es sich bei Schuster verhalten - wenngleich das Streich-Erbe natürlich eine viel größere Bürde darstellt. Der Mann, der in Streichs Anfangsjahren als verlängerter Arm des Trainers, Stratege und Standardspezialist im Mittelfeld Akzente setzte, genießt beim SC hohe Wertschätzung - fachlich wie menschlich.

Schon zwei Tage nach seinem letzten Spiel als Profi gegen Augsburg im Mai 2018 und der anschließenden Klassenerhalts-Party stürzte sich der vierfache Familienvater in den A-Lizenz-Trainerlehrgang und begann direkt zur Saison 2018/19 seinen Job als Verbindungstrainer. Seitdem reifte er als Trainertalent im Hintergrund und ist seit Februar 2024 Inhaber der Pro-Lizenz (früher Fußballlehrer) - die Voraussetzung für Cheftrainer in der Bundesliga.

Wer unterstützt Schuster? Mindestens eine zweite große Lücke ist zu füllen

Schuster wird aber natürlich nicht allein ins kalte Wasser geworfen, wird auf bestehende Strukturen zurückgreifen können. Dennoch wird der SC-Trainerstab eine umfangreichere Veränderung erfahren als zuletzt üblich, mindestens eine zweite große Lücke muss geschlossen werden.

Carsten Schröter-Lorenz

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