U-21-Weltmeisterschaft

U-21-Handball-WM: Deutsches Team mit makelloser Vorrunde

Algerien wehrt sich in Hannover tapfer

Keine Gala, aber Erkenntnisse: Deutsche U 21 mit makelloser Vorrunde

Kein Halten mehr: Justus Fischer dreht sich schnell um die eigene Achse und schließt ab.

Kein Halten mehr: Justus Fischer dreht sich schnell um die eigene Achse und schließt ab. imago images

Zum Abschluss der Gruppenphase traf das DHB-Team auf Algerien, das mit 2:2 Punkten in die Partie gegen die deutsche Mannschaft ging. Ein zusätzlicher Motivationsschub: Schon vor Turnierbeginn hatte der Verband angekündigt, dass die Halle in Hannover mit 3587 Zuschauern für den Freitagabend frühzeitig ausverkauft war.

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Zum dritten Mal in Folge ließ Nationaltrainer Martin Heuberger die gleichen sechs Feldspieler von der Leine, zwischen den Pfosten bekam Füchse-Keeper Lasse Ludwig anstelle von David Späth von Beginn an das Vertrauen. 

Es war ein nervöser und unkonzentrierter deutscher Start, in der Deckung agierte die DHB-Auswahl zu passiv, vorne ließ sie wie schon in den ersten beiden Spielen freie Würfe liegen. Ungewohnte technische Fehler - elf alleine im ersten Abschnitt - kamen ebenfalls hinzu, sodass Algerien mit einer 7:5-Führung in der zwölften Minute die erste deutsche Auszeit "erzwang".

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Heuberger: "Das hat mich überwältigt"

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Heuberger kritisierte Angriffs- und Abwehrverhalten, aus der Mannschaft selbst kam der klare Hinweis zum Abschluss der 60 Sekunden: "Das ist hier kein Selbstläufer." Von 5:8 verkürzte das DHB-Team auf 7:8 und ging beim 10:9 erst zum dritten Mal in diesem Spiel in Führung. Auch mit der Hilfe von Keeper Ludwig, der früh einen Siebenmeter und insgesamt einige wichtige Bälle wegnahm (Fangquote bei 40 Prozent), lag Deutschland zur Pause überraschend knapp mit 16:12 vorne. Im Angriff überzeugte einzig Füchse-Linksaußen Tim Freihöfer mit sechs Toren bei sechs Versuchen.

Späth heizt dem Publikum ein

Wie schon in den ersten beiden Spielen tauschte Heuberger nach der Pause durch - wenn auch diesmal deutlich punktueller -, die enorme Breite im deutschen Kader könnte in späteren Phasen dieser Junioren-WM zum großen Trumpf werden. Bis zum Anbruch der Schlussviertelstunde hatte das DHB-Team die Führung auf sieben Tore ausgebaut, worauf die Algerier mit einer Auszeit reagierten (24:17).

Speziell der im Tor eingewechselte Späth heizte dem Publikum mit teils spektakulären Paraden ordentlich ein. Bei Algerien schwanden die Kräfte, weswegen der Vorsprung immer mehr anwuchs. Der Versuch, einen siebten Feldspieler einzubinden, misslang kräftig - viele deutsche Würfe landeten im leeren Tor.

Von einer Gala war das dritte deutsche WM-Spiel zwar ein gutes Stück entfernt, doch es brachte Heuberger rechtzeitig vor der zweiten Turnierphase wichtige Erkenntnisse. Am Ende stand ein 33:22-Erfolg.

Nach der makellosen Vorrunde mit drei Siegen aus drei Spielen geht es für die Heuberger-Truppe ab Sonntag in der Hauptrunde weiter. Nach dem Umzug von Hannover nach Magdeburg warten mit Titelverteidiger Frankreich und Kroatien ganz andere Kaliber. Die ersten Zwei der Vierergruppe schaffen es ins Viertelfinale, das wie die gesamte Finalrunde in Berlin ausgetragen wird.

Deutschland - Algerien 33:22 (16:12)

Deutschland: Späth (1), Ludwig; Freihöfer (6/2), Sauter (5), Lichtlein (4), Uscins (4), Kranzmann (4/1), Langhoff (2), Heitkamp (2), Häseler (1), Fischer (1), Beneke (1), Steinhaus (1), Scholtes (1), Wilhelm, Sajenev
Schiedsrichter: Braseth/Sundet (Norwegen)
Zuschauer: 3587 (ausverkauft)

msc

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