kicker

12 - Ein Dutzend Tore in einem Spiel: Der BVB war fast immer dabei

Der kicker-Countdown

12 - Ein Dutzend Tore in einem Spiel: Der BVB war fast immer dabei

Eines von zwölf Toren im Duell Borussia Dortmund gegen den 1. FC Kaiserslautern am 16. November 1963.

Eines von zwölf Toren im Duell Borussia Dortmund gegen den 1. FC Kaiserslautern am 16. November 1963. picture alliance

Ein bisschen Spektakel gefällig? Nun ja, die Bayern hatten in der gerade abgelaufenen Corona-Bundesliga-Spielzeit mit 100 geschossenen Treffern mal wieder so richtig Lust aufs Ballern, aber bei den meisten Toren innerhalb einer Bundesliga-Partie war der Münchner Rekordmeister nur marginal beteiligt. Besser gesagt, als die Dortmunder erstmals an einem Zwölf-Tore-Spiel beteiligt waren, da waren die Bayern noch nicht mal Bundesligist.

Zwölf Treffer in einem Spiel - nie gab es mehr in der Bundesliga - und das erste von fünf Malen ereignete sich schon in der Premierensaison der 1963 neu gegründeten Spielklasse. Am 16. November empfing der deutsche Meister BVB den 1. FC Kaiserslautern und teilte sich neun Tore genüsslich über die 90 Minuten auf: 8., 17., 18., 28., 44., 56., 66., 74., 85. - die 26.000 Zuschauer im Dortmunder Stadion "Rote Erde" wurden bestens unterhalten - die drei Gegentreffer der Pfälzer in der 35., 58. und 61. Minute nahm man aus Dortmunder Sicht als unterhaltsames Beiwerk nicht weiter krumm.

In die Torschützenliste trugen sich BVB-Ikonen wie Lothar Emmerich (2), Alfred "Aki" Schmidt (3), der Schütze des ersten Bundesliga-Treffers Timo Konietzka und Reinhold Wosab (2) und Franz Brungs ein. Für den FCK trafen Erich Meier und Walter Gawletta (2). Am Ende der Spielzeit musste der Titelverteidiger aus dem Revier den Kölnern in der Tabelle den Vortritt lassen - der FC war auch das einzige Team, das mit insgesamt 78 Toren nochmal fünf mehr erzielte, als der schlussendliche Tabellenvierte Dortmund.

12 Tore - aber nur für die Fohlen

Zwölf Tore und der höchste Sieg: Das 12:0 der Gladbacher gegen den BVB ist gleich doppelt historisch.

Zwölf Tore und der höchste Sieg: Das 12:0 der Gladbacher gegen den BVB ist gleich doppelt historisch. imago images

In einem weiteren Spiel der Bundesliga-Historie, das zwölf Treffer aufwies, war Borussia Dortmund auch beteiligt, doch war der Jubel ziemlich einseitig verteilt. Am letzten Spieltag der Saison 1977/78 gewann Borussia Mönchengladbach gegen die Schwarz-Gelben glatt mit 12:0 - es ist bis heute der höchste Sieg in der Geschichte der Bundesliga.

Der berühmteste Kantersieg ist eng verbunden mit dem Namen Jupp Heynckes, der fünf Mal traf. Das Duell der beiden Trainerlegenden Udo Lattek und Otto Rehhagel hätte beinahe noch für eine Sensation im Meisterschaftsrennen bedeutet. Denn die Gladbacher lagen vor Anpfiff des 34. Spieltags nach Punkten gleichauf mit dem 1. FC Köln, hatten aber eine um zehn Treffer schlechtere Tordifferenz. Als Heynckes in der 59. Minute im Düsseldorfer Rheinstadion das 7:0 erzielte, waren die Fohlen dem Rheinrivalen schon bedrohlich nahe auf die Pelle gerückt - zu diesem Zeitpunkt führten die Kölner bei St. Pauli nämlich erst mit 1:0. Weil aber dann auch die von Hennes Weisweiler trainierten Geißböcke ab der 60. Minute beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht vom Kiez noch vier Treffer nachlegten, ging der Titel wegen einer um drei Treffer besseren Tordifferenz doch in die Domstadt.

BVB: 1:11 bei Bayern, 11:1 gegen Arminia

Die Dortmunder feierten aber nicht nur im ersten Zwölf-Tore-Spiel und kassierten die höchste Bundesliga-Niederlage, sondern waren auch noch in zwei weiteren Zwölf-Tore-Spielen beteiligt. In der Rekordsaison der Bayern 1971/72 (101 erzielte Treffer, Gerd Müller 40 davon) schossen die Münchner den BVB mit 11:1 ab - der "Bomber der Nation" erzielte einen Viererpack, das Ehrentor für die Borussia erzielte Dieter Weinkauff zum zwischenzeitlichen 1:6 - der spätere Löwen-Dompteur Werner Lorant wurde nach 40 Minuten erlöst.

Die Dortmunder kamen dafür in der Spielzeit 1982/83 in den Genuss eines außerordentlichen Kantersieges: 11:1 gegen Arminia Bielefeld. Frank Pagelsdorf, später Bundesliga-Trainer bei Hansa Rostock und dem HSV, brachte die Ostwesfalen sogar in Front, ehe die Borussen elfmal zurückschlugen. Manfred Burgsmüller reihte sich in die Gilde der Bundesliga-Profis ein, die fünfmal in einer Partie trafen.

Kölns Dieter Müller macht den Unterschied

Und beim insgesamt fünften Spiel mit einem Dutzend Tore traten wieder die Kölner auf den Plan - in der Saison 1976/77 fertigte der FC Tennis Borussia Berlin mit 8:4 ab. Allein der Kölner Torjäger Dieter Müller machte mit vier Treffern den Unterschied.

kon