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Modellpflege: Mildhybrid für den Mazda 2

Mazda 2 Skyactiv G M Hybrid - Optisch und technisch aufgewertet - Preise ab 14.190 Euro

Modellpflege: Mildhybrid für den Mazda 2

Sieht gut aus: Das Design des Mazda 2 erinnert jetzt an den großen Bruder Mazda 3.

Sieht gut aus: Das Design des Mazda 2 erinnert jetzt an den großen Bruder Mazda 3. Hersteller

Der Mazda 2 ist nicht das erfolgreichste Modell im Portfolio der Japaner, nach den Crossovern CX-5 und CX-3 sowie dem Golf-Konkurrenten Mazda 3 nimmt der 2er erst Rang vier in der verkaufsinternen Hitliste ein. Trotzdem ist er wichtig - gerade jetzt: Es sind schließlich vor allem die Kleinwagen, die sich beim CO2-Ausstoß zurückhalten und somit die durchschnittlichen Flottenemissionen eines Herstellers nach unten drücken.

Um seiner Mission der CO2-Reduktion möglichst effektiv gerecht zu werden, bedient sich der Mazda 2 jetzt der Mildhybrid-Technologie. Sie steht in Verbindung mit einem 1,5-l-Vierzylinder-Benziner, den Mazda "Skyactiv-G" nennt und der dem Sauger-Prinzip folgt - kein Turbo also und auch keiner der derzeit angesagten Dreizylinder. Der Kunde kann unter zwei Leistungsstufen wählen, 55 kW/75 PS oder 66 kW/90 PS, Mazda geht davon aus, dass es überwiegend die stärkere Variante sein wird, mit denen der 2er vom Hof fährt.

Zertifiziert nach Euro 6d

Das Mildhybrid-System besteht aus einem riemengetriebenen 22,5-Volt-Startergenerator und einem Kondensator, der als Stromspeicher dient. Für beide (jeweils nach Euro 6d zertifizierten) Ausbaustufen weist das Datenblatt nach WLTP einen Verbrauchsschnitt von 5,3 l/100 km aus, das entspricht 120 g/km CO2. Um das einzuordnen: Die EU verlangt den Automobilherstellern einen Durchschnittswert von 95 g/km ab, es gibt also noch einiges zu tun.

Mazda 2

Hybridisiert: Zur Wahl stehen zwei Leistungsstufen mit 75 und 90 PS. Hersteller

Verpackt wurde die neue Motorentechnologie in eine gekonnt modernisierte Karosserie, deren Design - und da vor allem der tief positionierte Frontgrill mit Wabenmuster - an den großen Bruder Mazda 3 erinnert. Grundsätzlich fährt der 4,07 Meter lange 2er als Fünftürer vor, und natürlich ist er im markentypischen "Magmarot" zu haben, mit 950 Euro Aufpreis allerdings die teuerste aller erhältlichen Farben.

Im aufgeräumten und ebenso solide wie klassisch eingerichteten Innenraum verkneift sich der Mazda 2 Extrovertiertes, ein per Dreh-Drück-Regler anzusteuernder Sieben-Zoll-Bildschirm fungiert hier als digitale Schaltzentrale, und das Smartphone wird inzwischen auch bei Mazda per Apple CarPlay und Android Auto integriert.

Was das Platzangebot betrifft, so bringt der 2er seine Passagiere sehr ordentlich unter, der Kofferraum - 280 bis 950 Liter - entspricht dem Klassenüblichen.

Nichts für Schaltfaule

Auch im Fahrbetrieb macht Mazdas Kleinster seine Sache gut. Über Querfugen schrappelt er etwas unkommod hinweg, irgendwo muss sich der kurze Radstand ja bemerkbar machen, grundsätzlich aber fällt der gebotene Komfort sehr anständig aus. Wir konnten erste Bekanntschaft mit dem stärkeren "M Hybrid" schließen, der - das eher bescheidene Drehmoment von 148 Nm lässt es erahnen - zwar nichts für Schaltfaule ist, leistungstechnisch aber völlig ausreicht. Der Sprint von 0 auf 100 km/h nimmt 9,8 Sekunden in Anspruch, die Topspeed liegt bei 183 km/h.

Mazda 2 Cockpit

Aufgeräumt: Cockpit des Mazda 2. Hersteller

Fein schalten lässt sich das serienmäßig verbaute Sechsganggetriebe. Alternativ gibt es zwar eine Sechsstufen-Automatik, aber nur für den stärkeren Skyactiv-G mit 90 PS, dem dann aber die Mildhybrid-Technologie fehlt.

Auch andere, durchaus erstrebenswerte Extras bleiben dem Automatik-Freund versagt. Erklärungsversuch: Mazda verbandelt die Sechsstufen-Automatik ausschließlich mit der dritten von vier Ausstattungsstufen ("Exclusive"), für die aber noch keines der beiden "Technik-Pakete" lieferbar ist. Und das heißt, dass Features wie Head-up-Display, Rückfahrkamera, Matrix-Licht, Verkehrszeichenerkennung, Adaptiv-Tempomat, Müdigkeitserkennung oder 360-Grad-Monitor dem Topmodell "Sport" vorbehalten bleiben - das es aber wiederum nur als Handschalter gibt.

Basismodell ab 14.190 Euro

Dass sich allzu viele Kunden fürs Basismodell erwärmen, ist nicht anzunehmen, denn dem ab 14.190 Euro gehandelten Einsteiger geht schließlich noch die kaum entbehrliche Klimaanlage ab. Mindestens die "Exclusive Line" wird's schon werden, ab 17.790 Euro sind nebst Klimaanlage dann auch Digitalradio und Infotainment an Bord, und wer weitere 890 Euro ins "Touring-Paket" investiert, kriegt unter anderem Ein- und Ausparkhilfe, das Update auf eine Klimatisierungsautomatik, Licht- und Regensensor, Sitzheizung sowie einen Spurwechselassistenten. Nahezu voll ausgestattet, also auf "Sports-Line"-Level mit 90-PS-Mildhybrid (ab 19.690 Euro), mit den beiden Technik-Paketen (800 und 1000 Euro) sowie mit Metallic-Lack (550 Euro) kommt der Mazda 2 auf gut 22.000 Euro.

Mazda 2

Markentypisch: Auch der "2er" gewandet sich auf Wunsch in Mazdas "Magmarot". Hersteller

Eine interessante Alternative ist das Sondermodell "Kizoku", das mit vielerlei Extras von Rückfahrkamera bis hin zu Sitzheizung und Klimaautomatik 19.090 Euro kostet, was - wie Mazda vorrechnet - einem Kundenvorteil von 1200 Euro entspricht.

Für eine erfolgreiche CO2-Talfahrt muss sich Mazda freilich noch weiter elektrifizieren. Zu dieser Strategie gehört auch der MX-30: Er kommt im Spätsommer auf den Markt und markiert, punktgenau zum Hundertsten, das erste reine Elektroauto der Marke.

Ulla Ellmer

Mazda 2 in Kürze:

Wann er kommt: Markteinführung am 31. Januar/1. Februar 2020

Wen er ins Visier nimmt: VW Polo, Opel Corsa, Ford Fiesta, Peugeot 208, Renault Clio, Nissan Micra etc.

Was ihn antreibt: Vierzylinder-Benziner mit Mildhybrid-Technologie und 55 kW/75 PS sowie 66 kW/90 PS, letzterer auch nicht-hybridisiert

Was er kostet: Ab 14.190 Euro

Mazda 2: Schöner und sparsamer