Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm veränderte seine Startelf nach der 2:3-Niederlage beim Hamburger SV auf einer Position: Schwede spielte für Röcker (Bank). Eigentlich hätte auch Lorch Kuhn ersetzen sollen, doch verletzte sich dieser beim Aufwärmen - Kuhn lief kurzfristig doch hinten rechts auf.
Dresdens Coach Markus Kauczinski warf dagegen die Rotationsmaschine an und lancierte acht (!) personelle Wechsel in seiner Aufstellung. Im Vergleich zur 0:3-Pleite bei Hannover 96 am Mittwoch begannen Donyoh, Ehlers, Klingenburg, Chris Löwe, Makienok, Petrak, Schmidt und Wahlqvist für Burnic, Ebert (beide nicht im Kader), Horvath, Jeremejeff, Hamalainen, Kreuzer, Müller und Terrazzino (alle Bank).
Ein Eigentor leitet einen packenden Abstiegskracher ein
Dynamo begann im 4-2-3-1-System aktiv und offensiv, suchte auf links immer wieder den auffälligen Donyoh. Der SVWW hielt im defensiv ausgerichteten 5-1-3-1 dagegen und ließ nur wenig zu. Eine unglückliche Szene aber führte dann doch zur SGD-Führung: Donyoh flankte aus vollem Lauf von links in den Gefahrenbereich, wo Franke den Ball beim Klärungsversuch ins eigene Tor lenkte (9.).
Wiesbaden änderte daraufhin seine Mentalität, legte den Schalter von defensiv auf offensiv um und ließ immer wieder Angriffe anrollen. Nach Dresdner Fehlern in der Vorwärtsbewegung brannte es dann lichterloh im Gäste-Strafraum: Ehlers verlor den Ball, Schäffler übernahm und setzte Kyereh in Szene, der per Flachschuss auf 1:1 stellte (24.). Kurz darauf wehrte Dynamo-Torwart Broll eine Flanke zu kurz ab, sodass ausgerechnet Kuhn aus der Nahdistanz zum 2:1 einschoss (26.). Die SGD-Defensive zeigte nun Ausfallerscheinungen: Der SVWW hielt den Druck aufrecht und kam zu zahlreichen Chancen. Die besten vergaben Kyereh, der vor dem leeren Tor vorbeischoss (27.), sowie Mockenhaupt mit einem Abschluss an die Latte (41.).
Das sollte sich kurz vor der Pause noch rächen. Löwe flankte früh von links vors Tor, wo sich Schmidt stark gegen zwei Bewacher im Luftduell behauptete und aus sechs Metern akrobatisch zum 2:2-Halbzeitstand einköpfte (44.).
Broll rettet - Wiesbaden lässt weiter Chancen liegen
Der 30. Spieltag
Nach Wiederbeginn war der Abstiegskrimi nicht mehr so packend. Spielerisch dominierte Wiesbaden, während Dresden kaum noch Akzente setzen konnte. Das Pressing des SVWW setzte dem Dynamo-Spielaufbau zu. Allerdings sprangen auch für die Hausherren lange nur Halbchancen heraus.
Das änderte sich erst wieder in der Schlussviertelstunde. Aigner setzte den eingewechselten Dittgen in Szene, der frei vor Broll an einem Reflex des Keepers scheiterte (76.). Ebenso hochkarätig die Möglichkeit für Kyereh, der aus der Nahdistanz freistehend zum Schuss kam, doch erneut avancierte Broll zum Spielverderber, ließ eine Hand hochschnellen und parierte spektakulär (78.).
Makienok hat das letzte Wort
Bitter für Wiesbaden: Die fehlende Effektivität sollte sich erneut rächen. Der lange unsichtbare Makienok klopfte mit einem Kopfball erst gefährlich an (84.) und machte es wenig später besser: Schmidt verlängerte einen langen Ball in den Lauf des dänischen Hünen, der sich gegen Franke behauptete und zum 3:2-Sieg einschoss (89.). Zwar verlor Dresden in der Schlussphase noch Schmidt, der Gelb-Rot sah (90.+4), doch der Sieg war den Sachsen nicht mehr zu nehmen.
Der SVWW spielt am 31. Spieltag (Samstag, 13 Uhr) bei Holstein Kiel. Dynamo ist in einem weiteren Nachholspiel schon unter der Woche gefordert und empfängt am Dienstag (18.30 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth, ehe es danach am Freitag (18.30 Uhr) gegen den Hamburger SV weitergeht.