St. Paulis Coach Jos Luhukay veränderte sein Team gegenüber dem 2:2 in Sandhausen vor der Corona-Unterbrechung auf zwei Positionen: Ohlsson ersetzte Zander, Veermann spielte anstelle von Gyökeres.
Club-Trainer Jens Keller verzichtete in der Startelf etwas überraschend auf Frey und brachte stattdessen Zrelak in der Sturmspitze. Im Vergleich zum 0:3 gegen Hannover spielten außerdem Mavropanos für Sörensen, Sorg für Valentini und Nürnberger für Erras.
Der FCN startete sehr druckvoll und kam bereits in den ersten drei Minuten durch Zrelak (1.) und Nürnberger (3.) zu zwei Abschlüssen. Auch danach dominierten die Gäste und kombinierten sich immer wieder ansehnlich vor das Gehäuse von Himmelmann.
Die Hamburger brauchten einige Minuten, um sich an das frühe Pressing der Nürnberger zu gewöhnen. Doch auch der FC St. Pauli schaffte es dann, die ein oder andere Chance zu kreieren. Sobota und Benatelli scheiterten per Doppelchance an Mathenia (19.).
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Dovedan vergibt freistehend
Dennoch behielt der Club im ersten Abschnitt die Oberhand und baute nach rund einer halben Stunde wieder den Druck aus der Anfangsphase auf. Gerade Standards sorgten vor dem Hamburger Gehäuse für Gefahr. Kurz vor dem Pausenpfiff war es dann aber eine schöne Kombination, die beinahe in die Nürnberger-Führung mündete: Himmelmann entschied sich sehr früh für den Weg aus dem Tor und wurde von Zrelak überrascht. Dieser legte ab auf Hack, der den Kopf hob und ins Zentrum auf den freistehenden Dovedan spielte. Der Sommer-Neuzugang jagte den Ball allerdings über das leerstehende Tor (43.).
Mathenia fliegt vom Platz - der Club eine halbe Stunde in Unterzahl
Auch im zweiten Durchgang begannen die Gäste zunächst druckvoller. Erneut kam Nürnberger früh zum Abschluss (48.). Gerade als die Partie im Mittelfeld zu verflachen drohte, hatte Sobota einen Geistesblitz. Er steckte die Kugel durch zu Veerman, der auf Mathenia zulief und diesen zu umkurven versuchte. Mathenia traf den Niederländer dabei am Fuß, Schiedsrichter Daniel Siebert schaute sich die Situation noch einmal an und entschied nach Videobeweis auf Rot wegen einer Notbremse für den Club-Keeper (55.). Dornebusch kam als Ersatztorhüter für Geis in die Partie und hielt den anschließenden Freistoß (57.).
Keller reagierte und brachte Frey und Schleusener. Nun war es an den Hamburgern, das Spiel zu machen. Doch wirklich gefährlich wurde die Offensive auch weiterhin nicht. Der FC St. Pauli flankte immer wieder in den Strafraum, doch Dornebusch holte die meisten Bälle sicher aus der Luft.
Luhukay unzufrieden - Gyökeres sticht
Gerade als Luhukay an der Seitenlinie immer lauter und unzufriedener wurde, ging sein Team in Führung: Sobota brachte am linken Strafraumrand Joker Gyökeres ins Spiel. Der Schwede, der seit seiner Einwechslung über den linken Flügel viel Druck machte, umkurvte Margreitter und zog mit rechts flach ab. Dornebusch war mit der Hand noch dran, konnte den Einschlag jedoch nicht mehr verhindern (84.).
Von diesem Rückschlag konnte sich der Club nicht mehr erholen, die drei Punkte blieben am Millerntor. Während die Kiezkicker durch den Dreier auf Rang neun kletterten, beträgt der Abstand der Nürnberger auf Rang 16 nun nur noch einen mageren Zähler.
Am kommenden Samstag (13 Uhr) gastiert St. Pauli in Darmstadt, Nürnberg empfängt bereits am Freitag (18.30 Uhr) Erzgebirge Aue.