St. Paulis Coach Jos Luhukay nahm nach dem 2:0 im Stadtduell beim HSV eine Änderung an seiner Anfangsformation vor: Becker saß erst einmal auf der Bank, Knoll vertrat ihn im zentralen Mittelfeld.
Osnabrücks Trainer Daniel Thioune tauschte nach dem 0:0 gegen Aue dagegen viermal Personal: Gugganig, Heider, Schmidt und Alvarez (alle Bank) wurden durch van Aken, Henning, Ouahim und Girth ersetzt.
Mit dem Derbysieg im Rücken entwickelten die Hausherren schon bald ein spielerisches Übergewicht. Der erste Abschluss der Partie gehörte zwar Osnabrücks Agu (4.), der war jedoch ebenso harmlos wie Knoll wenig später auf der Gegenseite (5.). Phasenweise spielte im ersten Abschnitt nur der FCSP, der besonders in der 18. Minute am Führungstreffer schnupperte: Miyaichi enteilte Agu, dessen Querpass schoss der von Heyer noch entscheidend gestörte Diamantakos aus kurzer Distanz drüber.
Sobota veredelt sein Solo - kein Pfiff für Agu
Fünf Zeigerumdrehungen später platzte der Knoten: Veerman wurde nach einer Ecke am zweiten Pfosten nur unzureichend gedeckt, aus dem Stand köpfte der Sturm-Hüne problemlos ein (23.). Die personell neu zusammengesetzte VfL-Offensive wehrte sich daraufhin kurzzeitig, scheiterte jedoch mehrmals an Abstimmungsproblemen in der vorletzten und letzten Aktion. Stattdessen drückte St. Pauli wieder aufs Gaspedal, Sobota veredelte sein Solo aus 16 Metern platziert - 2:0 (35.). Auch in der Folge blieb die Luhukay-Elf am Drücker und verdiente sich die Pausenführung. In der Kabine blieb Torschütze Veerman, der unglücklich auf seine Schulter gefallen war.
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel drückten die Kiez-Kicker auf weitere Treffer, nach Vorarbeit des eingewechselten Tashchy und Knoll vollendete Diamantakos aus sieben Metern prompt trocken zum 3:0 (48.). Und St. Pauli machte weiter - bis Osnabrück kurz darauf aufbegehrte und zielstrebiger wurde. Ouahim scheiterte aus der Distanz (53.), Girth schloss vor Himmelmann viel zu harmlos ab (53.). Auch Blacha fand aus wenigen Metern im FCSP-Keeper seinen Meister, ehe Knoll mit einem elfmeterreifen Foul an Agu davonkam (jeweils 56.).
Osnabrücker Schlussoffensive kommt zu spät
Im Gegenzug erzielte der durchgespielte Sobota das vermeintliche 4:0, hatte den Ball bei seinem kuriosen Stolperer in der Entstehung aber mit der Hand gespielt (56.). Bei vereinzelten gefährlichen Angriffen gelang es dem FCSP nur noch selten, weitere Großchancen herauszuspielen oder zu veredeln, mehr und mehr gaben die Osnabrücker den Ton an. Agu und Henning behinderten sich jedoch direkt vor Himmelmann (64.).
VfL-Keeper Kühn parierte wichtig gegen Tashchy (69.), vorne wurde Hennings Schussversuch zur Vorlage für Ajdini - nur noch 3:1 (76.). Den Doppelschlag nun entfesselter Gäste verhinderte Himmelmann mit einer starken Parade gegen Blacha (79.), die endgültige Entscheidung vergab der eingewechselte Gyökeres nach schönem Solo (87.). Osnabrück, in letzter Instanz Girth (90.+3), gelang indes nicht einmal mehr der Anschlusstreffer, weshalb die Niedersachsen 2020 weiterhin auf den ersten Dreier warten - der FCSP lässt die Abstiegszone erst einmal hinter sich.
St. Pauli gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Sandhausen. Für Osnabrück geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Wiesbaden weiter.