Mehr zur Regionalliga Bayern
Einzig das Wetter spielte an diesem Freitagabend nicht mit beim Derby zwischen den Würzburger Kickers, die unter der Woche in Fürth die erste Saisonniederlage hinnehmen mussten, und dem 1. FC Schweinfurt 05. Die Kulisse - 4.712 Zuschauer fanden an diesem Abend den Weg in die Würzburger Akon-Arena - war wie erwartet für bayerische Regionalliga-Verhältnisse beeindruckend.
Würzburg drückt - Sané erst kläglich dann mühelos
Schweinfurt wählte eine defensive Marschroute, verschanzte sich vom Anpfiff weg in der eigenen Hälfte und ließ die Würzburger Angriffsmaschinerie kommen. Würzburg, das aufgrund einiger Gelbsperren und verletzungsbedingter Ausfälle fast die halbe Mannschaft ersetzen musste, drückte dem Spiel sofort seinen Stempel auf und setzte die Schnüdel massiv unter Druck.
Die erste Chance bot sich den Hausherren in der 4. Minute. Caciel machte über rechts Tempo und bediente Sané am ersten Pfosten, der den zugegebenermaßen nicht ganz optimal gespielten Pass aus kurzer Distanz nicht mehr aufs Tor brachte. Nach dem gleichen Muster verlief auch der nächste Würzburger Angriff. Caciel brach auf der rechten Seite durch und fand erneut Sané in der Mitte. Dieser musste die Kugel eigentlich nur noch ins Tor schieben, FCS-Keeper Stephan hielt seine Mannschaft mit einer klasse Fußabwehr im Spiel.
Schweinfurt wackelt - Sturm fast aus dem Nichts
Im dritten Anlauf traf der Goalgetter dann aber doch. Franjic verteilte den Ball nach rechts, wo Montcheu das Auge für Sané hatte. Aus drei Metern hatte der Angreifer keine Probleme, sein 18. Saisontor zu erzielen. Auch nach dem Führungstreffer blieb es ein Spiel auf ein Tor. Würzburg hatte alles im Griff und ließ den äußerst harmlosen Gästen keine Luft zum Atmen. Schweinfurt, das mit dem Tempo der Hausherren große Probleme hatte, hätte in der 22. Minute beinahe mit 0:2 zurückgelegen. Nach einem feinen Steckpass von Franjic tauchte Caciel allein vor Stephan auf, doch erneut blieb der Schlussmann Sieger und bewahrte sein Team vor einer frühen Vorentscheidung.
In der 27. Minute tauchten die Schnüdel erstmals selbst vor dem Tor auf und hätten mit ihrer ersten Chance beinahe direkt das 1:1 erzielt. Sturm tauchte alleine vor Hipper auf, doch Wegmann konnte die Situation mit einer Grätsche bereinigen. Mit dieser Großchance bekamen die Gäste nun zwar auch in der Defensive etwas mehr Zugriff. In der 38. Minute stand es aber dennoch 2:0 für Würzburg. Der auffällige Franjic brachte einen Eckball von der linken Seite mitten in die rot-grüne Menschentraube, FCS-Keeper Stephan konnte nicht zupacken, am Ende war es schließlich Kraus der den Ball über die Linie drückte.
Sané verpasst das 3:0 - Pyro-Unterbrechung
Die zweite Halbzeit begann bei weitem nicht so temporeich wie die erste. Würzburg hatte zwar weiterhin mehr Ballbesitz, ließ aber zunächst die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Schweinfurt hingegen agierte deutlich mutiger als in den ersten 45 Minuten und wagte sich mit dem einen oder anderen Konter immer wieder in die Würzburger Hälfte.
In der 56. Minute hatte Würzburg die Riesenchance zur Vorentscheidung. Meisel kam im Sechzehner zum Abschluss, der Abpraller landete bei Sané, der den Ball Richtung langes Eck schoss, doch Stephan machte sich lang und verhinderte mit einer Glanzparade das 0:3.
Moll macht den Deckel drauf
In der Folge musste Schiedsrichter Felix Grund die Partie wegen des anhaltenden Pyro-Feuers der Gästefans für mehrere Minuten unterbrechen, was dem Spielfluss enorm schadete. Viele Zweikämpfe und Ballbesitzwechsel nahmen viel Zeit von der Uhr. Schweinfurt kombinierte sich in den Schlussminuten hin und wieder in die Gefahrenzone, konnte aber letztlich nicht die nötige Torgefahr erzeugen, um die drohende Niederlage abzuwenden. In der Nachspielzeit war der Deckel dann endgültig drauf. Junge-Abiol steckte durch für Moll, der den Ball im Fallen im langen Eck zum 3:0 versenkte (90.+4).
Kurz darauf war Schluss. Die Würzburger Kickers feierten ein hochverdienten Derbysieg und kamen der Meisterschaft damit einen weiteren Schritt näher. Für Schweinfurt setzt sich die Talfahrt nach der fünften sieglosen Partie in Serie dagegen fort.