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Zwei große Namen betraten am Dienstagabend zum Auftakt des 32. Spieltages das Parkett der Würzburger AKON-Arena. Der frischgebackene Meister Würzburger Kickers empfing den Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth. Abgesehen vom großen Titel war es ein Spiel ohne große sportliche Bedeutung für den weiteren Verlauf der Saison. Während die Kickers nicht mehr von der Spitze zu verdrängen sind, sicherte sich die SpVgg Bayreuth mit dem jüngsten 4:0-Sieg gegen Türkgücü München vorzeitig den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern.
Und damit rein in die Partie. Bei hochsommerlichen Temperaturen setzten die Gäste um den kürzlich vom Interims- zum Cheftrainer beförderten Lukas Kling auf die erfolgreiche Taktik der vergangenen Wochen. Aus einer soliden Defensive heraus (nur zwei Gegentore in den letzten vier Spielen) wollte die Altstadt Sicherheit gewinnen und überließ den in rot gekleideten Kickers das Spielgerät. Würzburg hatte dadurch ein deutliches Plus an Ballbesitz, Bayreuth lauerte auf Konter. Ein solcher führte zur ersten Halbchance des Spiels. Aus dem Halbfeld segelte eine Flanke von der linken Seite auf den zweiten Pfosten, wo George frei stand, aber nicht entscheidend an den Ball kam.
Bayreuther Blackout, Würzburg dreht auf
Unterm Strich waren aber die Kickers die tonangebende Mannschaft und kombinierten sich immer wieder über die Flügel bis zur Grundlinie durch. Einzig die Abschlüsse fehlten den Hausherren in einer sonst souverän geführten Partie.
In der 21. Minute führte eine Standardsituation zum 1:0 für die Kickers. Ein Eckball von der linken Seite segelte über den Strafraum hinaus und wurde erneut in die Gefahrenzone gebracht. Am ersten Pfosten wurde Junge-Abiol sträflich alleine gelassen und köpfte ins lange Eck.
Der Gegentreffer brachte Bayreuth in den folgenden Minuten völlig aus dem Konzept, was die Kickers im Stile eines Spitzenreiters zu bestrafen wussten. Nur wenige Sekunden später verlagerte Sané das Spiel gegen aufgerückte Bayreuther clever auf die rechte Seite, wo Karimani freie Bahn hatte und allein vor Zahaczewski zum 2:0 einschob (24.). Die Altstadt offenbarte in der Folge besorgniserregende Lücken und fing sich nur fünf Minuten nach dem 0:1 den dritten Gegentreffer. Würzburg eroberte den Ball in der gegnerischen Hälfte, über Junge-Abiol und Kurzweg kam der Ball schließlich in die Mitte, wo Meisel angerauscht kam und das Leder im rechten Eck versenkte. Zahaczewski war noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (26.).
Mit dem 3:0 war der Würzburger Sturmlauf vorerst beendet. Bayreuth bekam nun wieder etwas mehr Zugriff gegen den Ball und schnupperte in der 38. Minute am Anschlusstreffer. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam Schwarz aus kurzer Distanz zum Kopfball, doch FWK-Keeper Friedsam war zur Stelle. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.
Zietsch fliegt
Unmittelbar nach Wiederanpfiff musste Bayreuth den nächsten Rückschlag verkraften. Zietsch kam gegen Sané zu spät und sah die Ampelkarte. Spätestens mit dem Platzverweis war die Partie so gut wie entschieden. In Überzahl schalteten die Kickers in den Verwaltungsmodus und ließen nichts mehr anbrennen.
Ohne die letzte Entschlossenheit kam auch Würzburg nicht mehr wirklich oft gefährlich vor das Bayreuther Tor. Bis auf einen Kopfball von Caciel, der knapp am linken Pfosten vorbeistrich, plätscherte die Partie gemächlich ihrem Ende entgegen. Am Ende blieb es beim hochverdienten Heimsieg der Kickers, die ihr Punkte-Konto damit auf 76 Zähler aufstocken.