Einen Back-up für Robert Lewandowski wünscht sich inzwischen sogar Robert Lewandowski. Worauf die Bayern-Verantwortlichen im Sommer noch verzichtet hatten, wollen sie eigentlich im Winter nachholen - mit allen bekannten Problemen in diesem schwierigen Transferfenster .
Nun nimmt aber Jupp Heynckes höchstselbst ein wenig Druck aus der Debatte. "Konkret", sagte er dem kicker (Donnerstagausgabe), sei über einen Lewandowski-Ersatz noch gar nicht gesprochen worden. Er habe gerade bei Stürmern "sehr hohe Ansprüche", will zugunsten einer schnellen Integration schon mal "keinen Südamerikaner, der nicht Deutsch spricht" - und stellt die entscheidende Frage: "Wen willst du im Winter holen?" Außerdem koste ein solcher Blitztransfer viel Geld.
Spielersteckbrief Wagner
Bundesliga - Topspieler (Abwehr) 2017/18
Bundesliga - Tabelle
"Müller kann auch aushelfen, vor allem auswärts geht das immer"
Den FCB-Coach plagen also erkennbare Zweifel an einer externen Notlösung, deshalb beschäftigt er sich lieber mit internen Modellen: Thomas Müller etwa "kann auch in der Sturmmitte aushelfen, vor allem auswärts geht das immer", sagt Heynckes. Und James, der sich immer wohler fühlt in München, "kann von links außen nach innen spielen".
Klar ist: Die Bayern würden niemanden verpflichten, von dem nicht auch Heynckes vollauf überzeugt ist. Gehandelt wurden in den letzten Wochen schon viele Namen, aktuell besonders Nationalspieler Sandro Wagner, der seinen Arbeitgeber Hoffenheim laut "Bild" bereits vor einem Monat um Freigabe für einen Winterwechsel gebeten habe - was TSG-Trainer Julian Nagelsmann nun überraschend bestätigte: Demnach scheint der Wechsel gar bevorzustehen.
Wagner, der am 29. November 30 Jahre alt wird, hat sich zu einem beachtlichen Strafraumstürmer entwickelt, stammt aus der Bayern-Jugend (1997 bis 2008) und weilt schon jetzt oft im Münchner Raum, weil dort seine Familie lebt. Am Mittwoch wohnte er beispielsweise mit einigen Bayern-Profis und auch Miroslav Klose einem Heimspiel der Bayern-Basketballer bei. Dass er schon in der Champions-League-Qualifikation und Europa-League-Gruppenphase eingesetzt wurde, wäre ebenfalls kein Hindernis : Er dürfte seinem Ex-Klub auch in der Königsklasse helfen.
Besonders fraglich ist, wie es zu einer Einigung mit der TSG kommen soll
Fraglich bleibt jedoch, inwieweit ein Wechsel seine reellen WM-Chancen, die er sich in den letzten Monaten hart erarbeitet hat , schmälern würde - vor allem aber, wie es zu einer Einigung mit der TSG kommen soll: Die Bayern, die laut Klubchef Karl-Heinz Rummenigge nicht bereit sind, "horrendes Geld" für einen Wintertransfer auszugeben , müssten den Hoffenheimern wohl schon besonders gute - finanzielle - Argumente liefern, damit sie ihren Stamm-Stürmer ziehen ließen; zumal der seinen Vertrag erst im Sommer bis 2020 verlängerte . Im Winter einen adäquaten Ersatz zu finden, wäre für den Europa-League-Teilnehmer ein höchst kompliziertes und ebenfalls teures Unterfangen.
Wagner selbst hielt sich in den letzten Wochen stets bedeckt bei diesem Thema. "Zum FC Bayern gibt es nichts zu sagen", sagte er jüngst im kicker-Interview. "Ich lebe gerne in München und gehe oft in die Berge."
