Zum Jahresauftakt hatte Union beim 2:2 in Kaiserslautern Moral bewiesen und einen 0:2-Rückstand noch aufgeholt. Die Verletzungen von Thiel (Oberschenkel) und Skrzybski (Schulter) zwangen Trainer Sascha Lewandowski zu zwei Wechseln: Winter-Neuzugang Pogatetz (Debüt für Union) und Brandy rückten in die Startelf.
Bei den Löwen, die an der Alten Försterei in der Liga in sechs Auftritten noch nie verloren hatten, nahm Coach Benno Möhlmann nach der 0:1-Niederlage gegen Nürnberg eine Änderung vor. Mugosa stürmte für Okotie.
Union erwischte einen Start nach Maß. Nach einem Einwurf spazierte Kroos an Mauersberger vorbei und schloss von der Strafraumgrenze souverän zur frühen Führung ab - sein erstes Zweitliga-Tor (6.). Wenig später hätte Wood gegen seinen Ex-Klub eigentlich nachlegen müssen. Doch nach starker Vorarbeit von Zejnullahu scheiterte Unions Toptorjäger aus fünf Metern am glänzend reagierenden Ortega (8.). Die Löwen waren in dieser Phase völlig von der Rolle, Union dominierte klar.
1860 kämpft sich ins Spiel - Aycicek trifft den Pfosten
21. Spieltag
Nach druckvollem Beginn auf tiefem Boden mussten die Berliner dann aber durchschnaufen. 1860 kam besser ins Spiel und drängte die Hausherren zurück in die eigene Hälfte. Mehr als ein Distanzschuss von Adlung (31.) sprang lange aber nicht dabei heraus. Erst kurz vor der Pause wurde es noch einmal gefährlich vor dem Berliner Tor: Nach feinem Pass von Liendl tauchte Aycicek vor Busk auf, der den Schuss des Winter-Neuzugangs gegen den Pfosten lenkte (42.).
Auch im zweiten Durchgang hätte Union beinahe schnell zugeschlagen: Ortega verhinderte nach Brandys Schuss das zweite Gegentor für 1860 (49.). Nach der folgenden Ecke traf Brandy das Außennetz. Auf der anderen Seite hatte Leistner Glück, dass Mugosa aus seiner viel zu kurzen Kopfball-Rückgabe kein Kapital schlug (52.). Eine Minute später lag der Ball im Berliner Tor, Mölders hatte zuvor jedoch klar im Abseits gestanden.
Eiskalt vollstreckt: Bobby Wood überwindet Ortega, Löwen-Kapitän Schindler kann nur zuschauen. imago
Es war ein umkämpftes Duell, das intensiv blieb, ohne dabei jedoch allzu große Torchancen hervorzubringen. Auch nachdem Okotie und Beister ins Spiel gekommen waren (59.), wurden die Gäste fast nur bei Distanzschüssen gefährlich (Liendl, 68.). Union, das sein Wechselkontingent nach verletzungsbedingten Auswechslungen von Geburtstagskind Schönheim und Leistner schon nach 57 Minuten erschöpft hatte, hielt aufopferungsvoll dagegen.
Okotie vergibt die große Ausgleichschance
Dem eingewechselten Okotie, der in der Vorsaison an gleicher Stelle zwei Tore erzielt hatte, bot sich aber doch noch die große Ausgleichschance. Von Aycicek stark in Szene gesetzt scheiterte er frei vor dem Tor an Busk (79.). Eine Minute später war die Partie entschieden: Ex-Löwe Wood behauptete sich nach einem langen Ball von Parensen gegen Schindler und schloss eiskalt ab (80.). Kreilach (88.) sorgte nach einer Trimmel-Flanke am zweiten Pfosten mit der Hacke dann noch dafür, dass der erste Heimsieg der Berliner gegen 1860 überhaupt mit 3:0 vielleicht etwas zu deutlich ausfiel.
Nach der fünften Pleite in Folge wird es für 1860 nicht leichter: Kommenden Sonntag 13.30 Uhr kommt der VfL Bochum. Wittek fehlt dann gelbgesperrt. Union (seit vier Spielen unbesiegt) steht bereits am Freitag (18.30 Uhr) der schwere Gang zu Spitzenreiter RB Leipzig bevor.