Der FA Cup hatte am Freitagabend einen richtigen Leckerbissen zu bieten: Tottenham hatte Manchester City zu Gast - und beide Trainer nahmen das Spiel durchaus ernst, das zeigte allein schon der Blick auf die Aufstellungen. Spurs-Trainer Ange Postecoglou brachte gegenüber dem 2:2 bei Manchester United Kulusevski für Skipp. Neuzugang Werner startete also erneut.
Bei den Gästen brachte Trainer Pep Guardiola nach dem 3:2-Sieg bei Newcastle United mit Ortega Moreno (Tor) und Bobb - Ederson (Tor) und Doku landeten auf der Bank - zwar zwei Spieler aus der zweiten Reihe, ansonsten aber war es eine ernsthafte Formation, mit der der Meister am Start war.
Bobb wäre dann beinahe sogar auf Anhieb das erste Tor von Manchester City im "Tottenham Hotspur Stadium" überhaupt gelungen. Der 20-Jährige staubte einen von Vicario abgewehrten Foden-Schuss zum vermeintlichen 1:0 ab, Schiedsrichter Paul Tierney entschied zu Recht auf Abseits - eine Millimeterentscheidung (5.).
Sein früher Treffer galt wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht: Oscar Bobb (Mi.). IMAGO/Pro Sports Images
Hohe Intensität, keine Chance
Das war es dann auch schon mit nennenswerten Torraumszenen in Hälfte eins. Manchester kontrollierte zwar das Spiel und hatte mehr Ballbesitz, biss sich jedoch die Zähne an der dicht gestaffelten Spurs-Abwehr aus. Das Spieltempo war dennoch recht hoch, allerdings war man hüben wie drüben oft zu unpräzise. So ging es nach chancenarmen 45 Minuten folgerichtig torlos in die Kabinen.
Wie schon die erste Hälfte startete auch die zweite mit einer vielversprechenden Chance für City: Alvarez schoss aus spitzem Winkel drüber (48.). Mehr war dann aber auch in diesem zweiten Durchgang nicht wirklich geboten. Intensive Zweikämpfe, fehlende Risikobereitschaft und der ein oder andere Fehlpass zu viel führten dazu, dass die Partie weitgehend ereignislos vor sich hinplätscherte.
Ruben Dias schafft Platz für Aké
Erst in der Schlussphase wurde es lebhafter, auch weil bei den Londonern ein wenig die Kräfte und damit die Konzentration nachließen. Bernardo Silva (81.) scheiterte in dieser Phase aber ebenso an Vicario wie Doku (86.) - vier Minuten zuvor hatte De Bruyne die vielleicht beste Chance vergeben, als er freistehend über das Tor geschossen hatte.
Guardiola hatte sich da noch sehr darüber geärgert, drohte doch ein Wiederholungsspiel. Dass es dazu nicht kam, war zu einem großen Teil Ruben Dias geschuldet, der bei einer De-Bruyne-Ecke gegen Vicario energisch Platz für Aké schaffte, der nur noch aus kurzer Distanz vollstrecken musste (88.). Die Spurs reklamierten Foul, letztlich aber vergebens.
Der Bann war gebrochen, erstmals hatte City auch im "Tottenham Hotspur Stadium" getroffen - und steht damit zugleich im Achtelfinale vom FA Cup. Zuvor geht es für beide am kommenden Mittwoch aber in der Premier League weiter: Die Londoner empfangen dann den FC Brentford, ManCity hat Burnley zu Gast - Anpfiff ist jeweils um 20.30 Uhr.